Heiligenhaus. . Die Rasenfläche vor der Sparkasse an der Velberter Straße blieb bei der 42. Schneewette am Neujahrstag wieder einmal grün.

Herbstwetter statt Winterpracht: Bei der 42. Schneewette präsentierte sich am Montagvormittag die Rasenfläche vor der Sparkasse in Hetterscheidt wieder einmal in sattem Grün. Es fiel zwar tatsächlich etwas Niederschlag vom Himmel, allerdings herrschte bei 6 Grad „kein ideales Schneewetter“, kommentierte Reinhold Unger, der Vorsitzende des Bürgervereins Hetterscheidt.

Rund 60 Zuschauer hatten sich am Neujahrstag wieder vor der Sparkasse an der Velberter Straße versammelt, um zu sehen, ob auf dem Rasen vor der Bankfiliale nun Schnee gefallen war oder nicht – Bislang war das in 42 Jahren acht Mal der Fall. Die Spannung hielt sich bei den Wettpartnern, Reinhold Unger und Bürgermeister Michael Beck, angesichts der eindeutigen Verhältnisse allerdings ein wenig in Grenzen. „Ich wollte eigentlich eine Lupe mitbringen“, scherzte der Bürgermeister.

Gemessen wird trotzdem

Doch die offizielle Messung ist natürlich bei jeder Schneewette Pflicht. Dafür ist traditionell Schiedskommissar Heinz Nardmann zuständig, der wie immer seinen Zollstock dabei hatte.

Die Zuschauer verfolgten das Geschehen auf dem grünen Rasen genau.
Die Zuschauer verfolgten das Geschehen auf dem grünen Rasen genau. © Uwe Möller

Dass es für die erforderlichen zwei Zentimeter Schnee nicht ansatzweise reichte, war dann nach kurzer Prozedur zweifelsfrei geklärt. „Es sah ja schon fast so aus, als hätten wir Schnee“, sagt Nardmann mit Blick auf den kurzen Wintereinbruch am vergangenen Freitag. „Leider ändert sich das Wetter ja langfristig, vielleicht müssen wir die Schneewette auf Ostern verlegen“, so der Schiedskommissar mit einem Augenzwinkern.

Anstoßen muss sein

Aber auch ohne Schnee wurde auf das neue Jahr angestoßen – Stilecht mit dem Hetterscheidter Schneekorn. Der ging dann auch gut runter, auch wenn der ein oder andere wohl etwas später in Bett gekommen sein mochte. Bürgermeister Michael Beck wünschte bei dieser Gelegenheit allen „schöne Erlebnisse, Glück und Gesundheit für 2018.“

Nicht nur Schneekorn gab es für die Zuschauer, auch Sekt oder Orangensaft.
Nicht nur Schneekorn gab es für die Zuschauer, auch Sekt oder Orangensaft. © Uwe Möller

Für Beck selbst war es die erste Schneewette im Amt. Die Wettabgabe Mitte Dezember hatte er krankheitsbedingt seinem Stellvertreter Heinz-Peter Schreven überlassen müssen. „Wir haben Stunden zusammengesessen und uns dann entschieden“, sagt dieser – natürlich nicht ganz ernst gemeint. Ob die jeweiligen Wettparteien auf Schnee getippt haben oder nicht, bleibt zunächst aber noch ein Geheimnis.

Eine Seite kann in Führung gehen

Schiedskommissar Heinz Nardmann bewahrt beide Umschläge zuhause in einem Safe auf. Diese werden erst beim Neujahrsempfang des BV Hetterscheidt geöffnet. Womöglich kann dann eine der Wettparteien in Führung gehen, momentan steht es 20 zu 20 – eine Wette war ungültig. Heinz Nardmann hatte bereits im letzten Jahr angedacht, ob man nicht die Wettregularien ändern müsse, wenn beide Parteien falsch tippen.

Konkrete Überlegungen gebe es dazu aber noch nicht. In drei Wochen wird sich zeigen, ob wenigstens die Wettparteien richtig lagen, wenn schon kein Schnee lag.

>>> SCHNEEWETTE HAT EINE LANGE TRADITION

  • 1975 wurde zum ersten Mal in Hetterscheidt gewettet und zwar zwischen dem Sparkassendirektor Helmut Riechmann und dem damaligen Bürgermeister Felix Wittmann.
  • Über all die Jahre hinweg gab es zwar immer wieder kleine Änderungen, wie die Wettpartner oder die Wetteinlösung, aber die Tradition des Treffens am Neujahrstag ist geblieben.