Heiligenhaus. . Auf dem alten Gelände von Kiekert & Nieland sollen drei Häuserzeilen mit 100 Wohneinheiten gebaut werden. Politik sieht Probleme bei Parkplätzen.

  • Auf dem Areal von Kiekert & Nieland am Südring will die Verwaltung ein Wohnprojekt umsetzen
  • Rund 100 Wohneinheiten in drei Häuserzeilen sollen ab dem kommenden Jahr gebaut werden
  • Der Stadtentwicklungsausschuss sieht aber noch Probleme bei der Zahl der geplanten Parkplätze

Auf dem ehemaligen Firmengelände von Kiekert & Nieland soll ein neues Wohnquartier entstehen. So ist geplant, auf dem Gelände zwischen Südring, Herzogstraße, Jahnstraße und Wülfrather Straße drei Häuserzeilen mit 100 Wohneinheiten zu errichten.

Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs stellte im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss den Vorentwurf der Planung vor. „Der Projektentwickler EGA-Bau hat das Gelände erworben und möchte dort Mietwohnungen realisieren.“ Eventuell könne ein Teil später auch an Interessenten verkauft werden.

Verkehrliche Erschließung wäre nicht einfach

Zwei der drei Häuserzeilen sollen entlang des Südrings und der Wülfrather Straße beziehungsweise der Herzogstraße entstehen, die mittlere Häuserzeile im Zentrum des ehemaligen Firmengeländes (siehe Grafik). Peterburs: „An Südring und Wülfrather Straße werden wir eine durchgehende, dreigeschossige Bebauung haben, die für das restliche Areal auch als Schallschutz gegenüber dem Verkehrslärm dienen soll.“ Auf gleicher Höhe mit dieser nördlichen Zeile soll der mittlere Block liegen.

So soll das Gelände von Kiekert & Nieland laut Plan bebaut werden. Links unten verläuft die Herzogstraße, rechts die Wülfrather Straße.  
So soll das Gelände von Kiekert & Nieland laut Plan bebaut werden. Links unten verläuft die Herzogstraße, rechts die Wülfrather Straße.   © EGA-Bau

Topografisch niedriger gelegen schließt sich die Häuserreihe an der Herzogstraße an. Hier soll dreigeschossige Bauten mit zweigeschossigen Zwischengebäuden stehen, Die Häuserreihe soll auch eine Lücke haben, so Peterburs: „Hier wollen wir uns der offeneren Bauweise an der Herzogstraße anpassen“, sagt Peterburs.

Das Thema Verkehr dürfte bei der Planung noch eine große Rolle spielen. Geplant ist eine Zufahrt vom Südring und von der Wülfrather Straße aus. Im Kreuzungsbereich beider Straßen sieht Ralf Lotz (FDP) Verbesserungsbedarf. „Der Südring ist dort sehr schmal und die Einmündung zur Wülfrather Straße nicht optimal.“

Politik fordert weitere Parkplätze

Auch an den parkenden Verkehr wurde gedacht. Für die Bewohner des Wohnquartiers sind 100 Stellplätze in einer Tiefgarage geplant. Das sei, so Lotz, gerade bei Besucherverkehr nicht ausreichend. Hier will die Verwaltung prüfen, ob in der Tiefgarage oder oberirdisch weitere Stellflächen gebaut werden können.

Für die CDU wollte Stefan Propach wissen, ob im geplanten Quartier auch Büros unterkommen könnten. „Eine Nutzung durch Rechtsanwälte, Ärzte oder Architekten beispielsweise ist dort zulässig“, sagte Peterburs.

Zu Miet- und Quadratmeterpreisen oder voraussichtlichen Wohnungsgrößen konnte die Verwaltung noch keine Angaben machen. Stefan Okon (WAHL) kritisierte die Pläne. „Wir haben einen Mangel an Gewerbeflächen in Heiligenhaus. Stilles Gewerbe könnte hier gut stattfinden, nur der Grüne Jäger reicht nicht.“

Bäume sollen im Winter gefällt werden

Die Vorarbeiten auf dem Gelände könnten bereits im Winter beginnen, wenn die Bäume dort gefällt werden sollen. Es sei bedauerlich, so Beate-Marion Hoffmann (Grüne), dass so viel Grün auf dem Gelände wegfalle. Der Platz werde allerdings für die Gebäude benötigt, um die Rentabilität des Projekts zu gewährleisten, argumentierte Siegfried Peterburs.

Der Vorentwurf für die Planung wurde mit zwei Gegenstimmen der WAHL und einer Enthaltung (Grüne) von den Ausschussmitgliedern gebilligt. Weitere Beratungen folgen. Möglicher Baubeginn wäre erst im Jahr 2019.

>>> VANDALISMUS IST AUF DEM GELÄNDE EIN PROBLEM

Das Gelände liegt bereits seit Jahren brach, nachdem die Firma Kiekert & Nieland dort ihren Betrieb eingestellt hatte.

Die Verwaltung sieht dort „großen Handlungsbedarf“, nicht zuletzt, weil dort in letzter Zeit immer wieder Unbekannte in den Gebäuden Schäden angerichtet und für Feuerwehreinsätze gesorgt hatten.