Heiligenhaus. . Genehmigungsverfahren zur Sanierung des Gewässers ist gestartet. Es wird an einigen Stellen verändert und soll vielen Ansprüchen gerecht werden.

  • Nach der Entschlammung beginnt bald der nächste Schritt bei der Sanierung des Stauteichs
  • Der Bergisch-Rheinische Wasserverband macht aus dem Teich ein Hochwasserrückhaltebecken
  • Es wird aber auch an den Schutz von Vögeln und Fischen sowie an den Freizeitwert gedacht

Nach der Entschlammung des Abtskücher Stauteichs beginnt nun der zweite Schritt bei der Sanierung des Gewässers. So hat der Kreis Mettmann in der vergangenen Woche das Genehmigungsverfahren für die kommenden Maßnahmen gestartet. „Wir werden den Teich so umgestalten, dass er verschiedenen Nutzungen gerecht wird“, erklärt Peter Schu, stellvertretender Geschäftsführer des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands (BRW). Bis es dazu kommt, wird es aber noch dauern. Schu rechnet nicht mit einem Beginn der Arbeiten vor 2019 – aufgrund von zahlreichen Genehmigungen und der aufwendigen Planung.

Die Maßnahme wird rund 2,5 Millionen Euro kosten, die vom BRW bezahlt werden – also von den Kommunen, die sich im Verband befinden. Mit dem Geld ist einiges geplant: Der Teich soll als rund 20 000 Kubikmeter großes Hochwasserrückhaltebecken fungieren. „Nach der Entschlammung liegt der Wasserspiegel rund einen Meter niedriger als vorher, die Staufläche ist jedoch gleich geblieben“, sagt Schu. Damit das Gewässer seine Hochwasserschutzfunktion erfüllen kann, muss es an einigen Stellen umgebaut werden.

In der südwestlichen Ecke wird das Auslaufbauwerk (der Schacht, in den das überschüssige Wasser abfließt) komplett erneuert. Bei Hochwasser würde das Wasser über Rohrleitungen unter der Abtskücher Straße hindurch in den Rinderbach abfließen. Einziger Zufluss für den Teich wird künftig übrigens der Wordenbecker Bach sein, der im Vorfeld vom Rinderbach abgetrennt wird.

Rinderbach fließt nacher um den Teich herum

Der Rinderbach selbst fließt künftig im Regelfall nicht mehr in den Stauteich (nur noch bei großem Hochwasser), sondern wird am nördlichen Ende entlang in einem eigenen Bett geführt. Schu: „Hierzu wird der bestehende Graben ausgebaggert.“ Der Bach wird dann über Rohrleitungen unter der Abtskücher Straße hindurch verlaufen (siehe Grafik). Vorteil für die Natur: Fische und Mikroorganismen können so den Rinderbach vollständig in beide Richtungen passieren. Schu erhofft sich hierdurch auch größere Artenvielfalt. „Tiere aussetzen werden wir nicht. Das wird die Natur regeln.“

Auch an den Freizeitwert des Stauteichs soll weiterhin gedacht werden.
Auch an den Freizeitwert des Stauteichs soll weiterhin gedacht werden. © Ulrich Bangert

Damit die Natur in Form von starken Regenfällen nicht für Chaos auf der Abtskücher Straße sorgt, wird ein Absperrdamm, eine Art Erdwall, angelegt. Auf diesem sollen künftig auch die Fußgänger laufen. Entlang des Weges wird zwar viel neu gepflanzt, sagt Schu: „Wir lassen aber bewusst Sichtlücken, damit Spaziergänger den Blick auf den Teich genießen können.“ Es sollen auch Sitzbänke aufgestellt werden.

Für die hoffentlich zahlreichen Vögel auf dem Teich wird eine eigene Insel zum Brüten im Bereich des Zulaufs aufgeschüttet werden. Ein Schilfgürtel wird ebenfalls in diesem Bereich angelegt.

Für das Gewässer gibt es also große Pläne – nur brauchen die eben noch etwas Zeit.

>>> BETROFFENE KÖNNEN STELLUNG NEHMEN

  • In den nächsten vier Wochen können nun die Betroffenen (Stadt Heiligenhaus, Naturschutzverbände, betroffene Grundstückseigentümer und Landwirte) Stellungnahmen abgeben.
  • Anders als bei einem Planfeststellungsverfahren können im Plangenehmigungsverfahren die Bürger keine Einwände erheben. „Nur die Entschlammung war beim Stauteich der kritische Punkt“, begründet Peter Schu.