Immer wieder stehen die Kunden der Postbank und der Deutschen Pos tvor verschlossener Tür. Warum es hier immer wieder zu Problemen kommt.
- Viele Heiligenhauser beschweren sich in letzter Zeit wieder über die geschlossene Postfiliale
- Aufgrund erhöhten Krankenstandes gebe es keine andere Möglichkeit, teilt die Postbank mit
- Im Weihnachtsgeschäft müsse man sich auf vermehrt lange Schlangen einstellen
Lange Schlangen am Postschalter oder verdutzte Kunden vor verschlossenen Türen: Seit einiger Zeit ist dies vor der Postbank-Filiale mit Postschalter im Rathauscenter ein häufiges Bild. Immer wieder gibt es Probleme mit spontanen Schließungen, die oft auch ohne Angabe von Gründen auftreten. Viele Heiligenhauser sind empört.
Die WAZ hat sich rund um die Post umgehört, ob diese Probleme der Realität entsprechen. Probleme mit der Filiale sind kein neues Thema, schon häufig sahen Kunden hier Handlungsbedarf. Beschwerden über unregelmäßige Öffnungszeiten und lange Wartezeiten erreichten auch die WAZ-Redaktion, eine Leserin schilderte: „ Ich versuche seit einer Woche, ein Paket in Heiligenhaus abzuholen. Das Paket sollte am Dienstag zugestellt werden, leider war ich arbeiten. Hätte ich gewusst, was dann passiert, ich hätte mir frei genommen.“
Warten vor verschlossener Tür
Viele Kunden sind verärgert, wenn sie auf einmal vor verschlossenen Türen stehen und mehrmals ins Rathauscenter fahren müssen, um ein Paket abzugeben. Erst am gestrigen Mittwoch habe die Filiale erneut später geöffnet, um halb Elf statt um halb Neun, wie Kunde Norbert Sindermann berichtet: „Ich wollte zur Post, doch leider war diese noch nicht geöffnet. Deswegen musste ich mittags noch einmal ins Rathauscenter fahren.“
Für den mobilen Rentner sei dies zwar kein großes Problem, allerdings verstehe er erboste Kunden: „Gerade für unflexible Leute ist das sehr ärgerlich, wenn sie extra zu Fuß oder mit dem Bus in die Stadt kommen, nur um dann vor verschlossenen Türen zu stehen“, so Sindermann. Rolf Hermanni stand auch schon vor verschlossener Tür: „Das ist schon sehr ärgerlich.“
Erhöhter Krankenstand bei den Mitarbeitern
Ein erhöhter Krankenstand sei der Grund für die aktuellen Probleme in der Filiale im Rathauscenter, sagt Postbank-Sprecher Ralf Palm auf WAZ-Anfrage. „Das kann gerade im Winter natürlich öfter vorkommen. Im Sommer hatte die Filiale zudem zwei Mal wegen einer Betriebsversammlung geschlossen.“ Das „Vier-Augen-Prinzip“ im Kassenbereich sowie bei der Paketverwahrung führe dazu, dass eine Filiale nur mit mindestens zwei Mitarbeitern öffnen dürfe.
Für das anstehende Weihnachtsgeschäft rechnet Palm bundesweit mit längeren Wartezeiten in den Filialen. Palm: „Im Dezember werden doppelt so viele Pakete verschickt.“ Im Gegenzug würden Mitarbeiterzahlen befristet aufgestockt. Ob es mittel- oder langfristig zusätzliche Mitarbeiterstellen in der Heiligenhauser Filiale geben werde, konnte Palm gestern nicht beantworten. „Da muss man auf jeden die Wirtschaftlichkeit der Filiale im Auge behalten.“
Zwei neue Servicestellen in Betrieb
Mit zwei neuen Postservicefilialen soll der Problematik entgegengewirkt werden. Hier könne man, so berichtete die Wirtschaftsförderung, alle Serviceleistungen in Anspruch nehmen, die man von der Post gewöhnt sei. Kombiniert sind diese mit Lotto- und Totoannahmestellen an der Hauptstraße 264 sowie im Selbecker Markt. Für manchen Kunden dürfte das aber nur ein schwacher Trost sein.
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Beschwerden über erneute spontane Schließungen oder lange Wartezeiten bei der Filiale im Rathauscenter können bei der Bundesnetzagentur unter
030/ 22480-500 oder per Mail an verbraucherservice-post@bnetza.de erfolgen. - Bei Problemen mit der Postzustellung ist es empfehlenswert, sich direkt an die Deutsche Post zu wenden. Dies kann unter 0228/ 43 33 111 oder 0800/ 18 88 444 geschehen.