Auf der Autobahn wird mit Hochdruck gearbeitet. An vielen Stellen fehlt noch die letzte Asphaltschicht. Diese Arbeiten sind aber wetteranfällig.

  • Die Autobahn zwischen Hetterscheidt und Hofermühle soll in den nächsten Wochen fertig werden
  • Derzeit müssen die Kolonnen von Straßen.NRW noch die letzte Asphaltschicht einbauen
  • Weil es hierbei nicht regnen darf, könnte sich die Eröffnung aber nach hinten verschieben

Ein Lkw nach dem anderem reiht sich in der Auffahrt zur A 44 hintereinander auf. Die Autobahn ist noch nicht fertig, und schon gibt es Stau. Damit die Schnellstraße noch in diesem Jahr in Betrieb gehen kann, wird unter Hochdruck an der Fertigstellung gearbeitet. Reihenweise schaffen Sattelschlepper in speziellen Thermomulden heißen Asphalt an, der sofort vom Straßenfertiger langsam über die Binderschicht verteilt wird, anschließend rollen die Walzen zum Verdichten hin und her. Die Brücke über die Hülsbecker Straße kommt zuletzt dran.

Erste Sachbeschädigungen

„Damit kein Wasser in die Brücke eindringen kann, werden zwischen der Betonplatte und dem Asphalt eine Epoxidharzschicht und Schweißbahnen eingebracht“, schildert A 44-Projektleiter Olaf Wüllner. Der Bau der Brücke über den Laubecker Bach war aufwendig. „Für die beiden Widerlager wurden 3,5 Kilometer Bohrpfähle in eine Tiefe von fünf bis 42 Meter niedergebracht, bis wir auf tragenden Fels kamen“, so Olaf Wüllner, der weiß, dass man dabei mit dem Lärm monatelang die Nerven der Menschen im Wohngebiet Hülsbeck strapazierte hatte.

Mit 208 Metern ist diese Brücke fast so lang wie die über den Ganslandsiepen, der bei der ursprünglichen Planung zugeschüttet werden sollte. Nun wird das kleine Tal von einer Brücke überspannt, nebenan befinden sich Ausgleichsflächen für den Eingriff in die Natur, an den Brückenpfeilern haben die Planer Nisthilfen für Fledermäuse und Greifvögel geschaffen. „Sowas bekommt die Brücke an der Hülsbecker Straße auch.“

Einige Sprayer waren schon unterwegs

Die Autofahrer werden die Aussichten von den Brücken nicht genießen können: Meterhohe Lärmschutzwände sollen den Heiligenhauser Süden vor dem Autobahnlärm schützen. Nur über den Pfeilern wurden die absorbierenden Lärmschutzwände durch transparente ersetzt. Wüllner: „Das sind gestalterische Elemente.“ Kreativ versuchten sich bereits die Graffitisprayer. „Am Ganslandsiepen brauchten die wochenlang, um dort zu sprühen, an der Hülsbecker Straße waren sie sofort da“, klagt Wüllner. Er ärgert sich nicht nur über die Schmierereien, sondern auch über die Sachbeschädigungen. „Da waren manche Elemente so zerstört, dass sie auf Kosten der Steuerzahler erneuert werden mussten.“

Unschön waren auch die Feten der Heiligenhauser Dorfjugend auf der halb fertigen Autobahn. „Da wurde mit neuen Bäumen Lagerfeuer entzündet, Schachtabdeckungen dienten als Grill, zurück blieben jede Menge Müll und zerschlagene Glasflaschen.“

Ein Kölner war bereits falsch unterwegs

Froh ist der Bauleiter von Straßen NRW darüber, dass es nur einen schweren Unfall gab. „Da war ein Arbeiter abgestürzt, der wurde mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen, die er drei Wochen später wieder verlassen konnte.“ Außer den zahlreichen Baustellenfahrzeugen kam ihm bereits ein erster ganz normaler Verkehrsteilnehmer in einem Auto mit Kölner Kennzeichen entgegen. „Sein Navigationsgerät hatte ihm den Weg so gezeigt versicherte er mir.“