Heiligenhaus. . Noch immer hängen in Heiligenhaus einzelne Wahlplakate. Die Stadt verzichtet noch auf Bußgelder – anders als vor Jahren bei der Erotikmesse.
Vor einem Monat entschieden die Heiligenhauser darüber, wer der neue Bürgermeister wird und wer für sie im Bundestag sitzt. Die Wahlplakate hätten aber schon längst wieder abgenommen sein sollen, zwei Wochen nach dem Wahlsonntag hatten die Parteien dafür Zeit.
Doch noch immer hängen vereinzelte Plakate. „Beschwerden hat es deswegen bei uns noch nicht gegeben“, sagt Jürgen Kaufmann von der Straßenverkehrsbehörde. Er ist zuständig für Plakate, die im öffentlichen Verkehrsraum hängen, etwa an Laternen und Bäumen.
Stadt Heiligenhaus verzichtet auf Bußgelder
Dass einzelne Exemplare vergessen werden, passiere immer mal und das jeder Partei, weiß Kaufmann. Bußgelder verhänge die Stadt dafür aber selten und fordere auch keine Gebühren für die länger hängenden Slogans und Politikergesichter nach.
Er selbst habe immer eine Zange dabei und entferne etwa beschädigte Exemplare auch kurzerhand selbst. Manchmal würden aber auch die Technischen Betriebe losgeschickt. Das ginge oft schneller und sei effektiver, als erst die Parteien anzuschreiben und ihnen eine neue Frist zu setzen. „Schmerzhafte Bußgelder kassieren wir weder von Parteien noch von Vereinen“, sagt Kaufmann.
Kein Pardon bei Erotikmesse
Kulant zeigt sich die Stadt auch bei Zirkussen, Wanderbühnen und Puppentheatern. Diese hätten ohnehin oft kein Geld. Daher ließe man die Plakate meist zwei Wochen hängen und nehme das Versprechen ab, dass die reisenden Künstler sie wieder abhängen.
Unnachgiebig zeigte sich die Verwaltung vor Jahren aber, als eine Erotikmesse ungenehmigt und großflächig beworben wurde. Die Plakate wurden entfernt und ein Bußgeld von etwa 1000 Euro verhängt. Der Fall ging damals sogar vor Gericht. Doch mit Heiligenhauser Parteien und Vereinen, so Jürgen Kaufmann, gebe es grundsätzlich keine Probleme.