Heiligenhaus. . Die Christdemokraten sehen die Hochschule in der Pflicht. Tiefgarage auf dem Kiekert-Areal könne Option sein. Hochschule will mit Stadt sprechen.
- Am Campus an der Kettwiger Straße gibt es seit Semesterbeginn Parkplatzprobleme
- Die CDU will nun die Hochschule in die Pflicht und hat bereits eigene Ideen zur Lösung
- Die Hochschule selbst will bald auf die Stadt zugehen und mit ihr über die Situation sprechen
Die Heiligenhauser CDU-Fraktion kritisiert die Parkplatzsituation am Hochschulcampus. Rund um die Kettwiger Straße ist es seit Semesterbeginn schwierig, mit dem Auto einen Stellplatz zu finden, wie auch Studenten bestätigen. „Offenbar wurden bei der Planung die Parkplätze vergessen“, sagt der Heiligenhauser CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Herre.
Die Christdemokraten haben sich daher in einem offenen Brief an die Hochschule gewandt. „Die Stadt hat unter anderem an der Jakob-Muth-Straße bereits zusätzlichen Parkraum beigesteuert“, so Herre. Die Hochschule sei nun in der Pflicht, Parkraum für ihre Studenten zu schaffen.
CDU: Tiefgarage könnte Ausweg bieten
Eine Option für die Christdemokraten könnte beispielsweise ein Teilstück des ehemaligen Kiekert-Geländes sein: „Durch die Topografie wäre eine Bebauung des Grundstücks mit einer Tiefgarage denkbar“, sagt Herre. Die CDU stehe für Gespräche mit der Hochschule über die Parkplatzsituation zur Verfügung. Neben der CDU hatte auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Kramer im Verkehrsausschuss kritisiert, dass sich die Hochschule nicht um Parkraum für ihre Studenten kümmere.
Die Hochschule Bochum hat einen großen Parkplatz direkt vor der Tür. Der ist aber aus versicherungstechnischen Gründen nicht öffentlich nutzbar – da sonst die ganze Zeit über jemand Aufsicht führen müsse, wie die Hochschule betont. Sprecher Detlef Bremkens sieht mit Blick auf die Planung des Areals keine Schuld bei der Hochschule: „Die Baugenehmigung ist erteilt worden in dem Wissen, dass es mit den Parkplätzen schwierig werden könnte.“
Hochschule will Problem diskutieren
Man werde hochschulintern die Situation diskutieren und auf die Stadt zukommen, kündigt Bremkens an. Hochschulpräsident Jürgen Bock werde das Gespräch mit Bürgermeister Michael Beck suchen. Bremkens betont zudem das gute Miteinander von Stadt und Hochschule, das ja generell eine „Win-Win-Situation“ für alle sei.
In unmittelbarer Nähe zum Campus liegt auch der neue Schotterparkplatz an der Westfalenstraße. Dieser hat für Ralf Herre aber mit dem Parkproblem am Campus erstmal nichts zu tun. „Der Schotterparkplatz dient ja vor allem als Ersatz für die Parkflächen, die in der Innenstadt, beispielsweise durch das Nahversorgungszentrum erstmal wegfallen.“
Studenten nutzen Schotterparkplatz kaum
Für die Studenten ist der – auch insgesamt bislang kaum genutzte – Schotterparkplatz offenbar nicht besonders attraktiv. „Wenn man da nur zwei Stunden parken kann, hat keiner Lust, zwischen den Vorlesungen hinzugehen und die Parkscheibe umzustellen“, so ein Student auf Nachfrage. Die Verwaltung hatte zuletzt im Verkehrsausschuss vorgeschlagen, die Zwei-Stunden-Regelung aufzuheben. Das hatte die Politik abgelehnt. Mit der Befürchtung, die Studenten könnten ihn dann zuparken.