Heiligenhaus. . Zur Todesfalle wurde der Aufzugschacht an der Rhönstraße in Heiligenhaus für einen Mischling. Türen gingen auf, obwohl die Kabine festhing.
- In Heiligenhaus kam es in einem Wohnhaus an der Rhönstraße in der Oberilp zu einem tragischen Unfall
- Der Aufzug war in der sechsten Etage stecken geblieben, die Türen gingen jedoch in den anderen Ebenen auf
- Dadurch kam es zu dem Unglück, dass ein Hund aus der fünften Etage in den Schacht stürzte und starb
Aufzüge sind für viele ein Horror: Viele haben gar Alpträume davon, in einem Fahrstuhl stecken zu bleiben oder fürchten einen Absturz aus luftiger Höhe. Der schlimmste Alptraum ist nun für Wolfgang Ress Realität geworden: Als er die Fahrstuhltür öffnete, war dort nur der Schacht und kein Aufzug. Sein Hund Otto war zu schnell – und stürzte aus der fünften Etage in die Tiefe. Ress konnte im Fahrstuhlschacht im Erdgeschoss seinen Hund nur noch tot bergen.
Als Wolfgang Ress in seinem Hausflur an der Rhönstraße steht, kommt eine Nachbarin vorbei. „Herzliches Beileid, das ist ja furchtbar, was euch passiert ist“, drückt sie Ress ihr Beileid aus. Er kann immer noch nicht fassen, was am 19. September passiert ist. „Als ich merkte, dass Otto in den Schacht fiel, bin ich sofort runtergerannt. Im Erdgeschoss war die Tür auch offen.“ Er sprang in den Schacht, „mir war egal, dass das gefährlich war. Der Aufzug hätte in dem Moment ja auch runterkommen können.“ Dort unten, auf dem Boden, fand er nur noch seinen toten Hund vor. „Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, ich weiß nur: Das durfte nicht passieren.“
Fahrstuhl ist auch für Kinder eine große Gefahr
Denn wenn ein Fahrstuhl steckenbleibt, darf natürlich keine Tür aufgehen. „Das ist schon tragisch genug, dass unser Otto ums Leben kam, aber wir haben hier im Haus auch viele Kinder. Da will ich mir gar nicht vorstellen, was da alles hätte passieren können“, ist Ress empört. Und ist damit nicht alleine. Tobias Berger sorgt sich um seine zweijährige Tochter Leonie. „Das geht doch gar nicht.“
Wie es dazu kam, kann sich auch die Wohnbaugesellschaft WVB Centuria, nicht erklären. Schriftlich teilen sie auf WAZ-Anfrage mit: „Wir bedauern den tragischen Unfall und sprechen der Familie des Hundes unser Mitgefühl aus. Wir haben den Vorfall selbstverständlich zur Prüfung gegeben.“ Und diese habe ergeben, dass es sich bei dem Vorfall um eine Manipulation von außen handeln müsse, denn laut dem Bericht der Aufzugswartungsfirma sei es technisch nicht möglich, dass sich die Türen öffnen, solange der Fahrstuhl in einer anderen Etage stehe. „Die Türen müssen mutmaßlich illegal mit einem Notschlüssel (Dreikant) geöffnet worden sein. Der Eigentümer des Wohnobjektes wird vor diesem Hintergrund und der Schwere des Tatbestands Anzeige gegen Unbekannt stellen.“
Fahrstuhl sei schon häufiger defekt gewesen
Dass jemand mutwillig den Aufzug manipuliert haben soll, können die Anwohner kaum glauben. „Wer macht denn sowas?“, fragen sie sich. Und sind irritiert über die Aussage von WVB Centuria. dass es in der Vergangenheit nicht zu technischen Problemen gekommen sei und es habe „bei der letzten Prüfung keine Beanstandung gegeben.“ Grundsätzlich würden alle Fahrstühle gemäß der gesetzlichen Vorgaben regelmäßig von einer Fachfirma betreut und durch die Prüfbehörde geprüft.
„Das stimmt nicht. Da ist ständig was nicht mit in Ordnung, und bis etwas passiert, dauert es oft Tage“, berichtet Nathalie Berger. Die Anwohner fühlen sich von der Wohnbaugesellschaft im Stich gelassen mit der Auskunft, dass es keine Beanstandung gegeben habe. „Wir bilden uns das doch nicht ein.“