Seit 40 Jahren sind Kindergarten und Kirchengemeinde in dem Heiligenhauser Stadtteil angesiedelt. Einiges ist rund um das Jubiläum geplant.

  • Seit 1977 gibt es das evangelische Gemeindezentrum in Heiligenhaus Oberilp auf dem Europaplatz
  • Mit einem großen Festgottesdienst will man nun das 40-jährige Jubiläum mit der Gemeinde feiern
  • Neben Gottesdienst finden hier zahlreiche Veranstaltungen auch für Nicht-Kirchenmitglieder statt

Als das Gemeindezentrum in der Oberilp am ersten August 1977 offiziell eröffnet wurde, war Eva Henkels noch nicht dabei. Aber schon zwei Monate später trat die heutige Leiterin des Kindergartens „Unterm Himmelszelt“ ihre Stelle als Erzieherin in der gerade eröffneten Einrichtung an. „Das erste Jahr war die Findungsphase“, erinnert sich Henkels, „dadurch, dass alle Kinder und Erzieherinnen gleichzeitig angefangen haben, mussten sich alle erst kennenlernen.“

Mit drei Kindergarten- und einer Hortgruppe ging es los, „der Bedarf an Plätzen war in der Oberilp groß.“ Viele Stadtteilbewohner meldeten in den nächsten Jahren ihre Kinder bewusst in dem evangelischen Kindergarten an - „Die zweite Leiterin der Einrichtung, Eva Dörr, hat bewusst das Miteinander von Multikulti und dem evangelischen Träger in den Vordergrund der Arbeit gestellt“, erzählt Eva Henkels.

Der Kirchraum nebenan sah damals schon im Wesentlichen aus wie heute – „nur die Fenster sind einige Jahre später ausgetauscht worden, um dem Raum einen sakraleren Anstrich zu geben“, erzählt Pfarrerin Kirsten Düsterhöft. Sie arbeitet seit 2004 in der Ilp für die evangelische Gemeinde und ist seitdem sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit der Verantwortlichen im Stadtteil: „Die Oberilp ist den Akteuren wichtig, die kurzen Wege zeichnen das Miteinander hier aus.“ Das Vorgehen sei sozialraumorientiert, es werde also gemeinschaftlich gearbeitet. Der Altenclub existiert seit den Gründungstagen und seit dem Ende der 90er Jahre hat Elke Weitzig die Familienarbeit aufgebaut, nachdem zuvor der Schwerpunkt auf der Jugendarbeit lag – bis diese in die Stadtmitte abwanderte. Seit 2013 ist Enke Hoffmann für die Erwachsenenbildung zuständig.

Und die Gemeinde wird von allen Nationen, die rund um den Europaplatz leben, akzeptiert. „Im Kindergarten diskutieren die Kleinen über Gott und Allah. Und vor einigen Jahren, als es hieß, dass die Gemeinde sparen müsse, saßen die größtenteils ausländischen Mütter der Krabbelgruppenkinder in einem eiskalten Gruppenraum.“ Auf Nachfrage, warum sie denn die Heizung nicht aufdrehten, kam die empörte Antwort: „Weil unsere Gemeinde doch sparen muss!“

Geschichten von früher

Ursprünglich sollte das Gemeindezentrum größer werden, sogar eine Kegelbahn war angedacht – jetzt steht Ende nächsten Jahres der Umzug an in das neue Zentrum in den Räumen der ehemaligen Grundschule. „Jetzt wollen wir aber an diesem Sonntag erst einmal danke sagen für 40 tolle Jahre, deswegen auch die Zusammenlegung des Festgottesdienstes mit dem Erntedankfest“, so Düsterhöft. Pastor Rainer Wiefelspütz wird dann Geschichten von früher erzählen und es gibt nach dem Familiengottesdienst eine Fotoausstellung mit Bildern aus 40 Jahren. Auf alle Festbesucher wartet ein interessantes Programm.