heiligenhaus. . Der Umweltbus Lumbricus machte Station am Waldmuseum. Die Achtklässler des Biologiekurses gaben dem Rinderbach Noten.

Dass es sich beim Rinderbach um einen typischen Mittelgebirgsbach handelt, wissen vielleicht noch nicht alle Heiligenhauser – mit Sicherheit aber die 19 Realschüler, die jetzt dem Rinderbach eine offizielle Note geben und ihn vorher ordnungsgemäß untersuchen durften.

„Ich gebe euch jetzt einen Crashkurs darin, wie man einen Bach beurteilt“, startet Ottmar Hartwig den Forschungsvormittag. Hartwig ist Umweltpädagoge im Lumbricus-Team – so heißt der Bus, der als mobile Umweltstation der Natur- und Umweltschutz-Akademie in NRW unterwegs ist. „Das Ergebnis des Tages ist so gut wie die Ergebnisse der einzelnen Gruppen“, erklärt Hartwig weiter und gibt einen Überblick über die Aufgaben.

Für die Schüler ging es raus in die Natur

Eine Bio-Note, eine Chemie-Note und eine Erdkunde-Note wird der Rinderbach bekommen, das angestrebte Endergebnis ist „mindestens eine Zwei“. Und nachdem alle Achtklässler des Biokurses auch dank des „Wir sind hier“-Magneten auf der Landkarte verstanden haben, wie es um die Gewässer-Situation in NRW im Allgemeinen und Heiligenhaus im Besonderen bestellt ist, geht es raus aus dem Bus in die freie Natur.

Mit Gummistiefeln und Regenjacken steigen die Mädels und Jungs in den Bach, Hartwig zeigt, wie man Steine anhebt und die Wassertierchen auf der Unterseite mit einem Pinsel in die zuvor bereitgestellten Schalen abstreift. „Uah....“ ist die erste spontane Reaktion der Zuschauer und als der Umweltpädagoge mahnt, auch die kleinen Würmchen und Schnecken bitte nicht zu übersehen, schütteln sich noch einige.

Eine tolle Unterrichtsergänzung zum Thema Ökologie

„Manche sind mit gemischten Gefühlen hierhergekommen“, erzählt Ulrike Klausmeyer-Witte, Lehrerin des Bio-Kurses, dann auch. „Aber dieser Unterricht in der Natur ist, nachdem wir uns im letzten Schuljahr lange mit dem Thema Ökologie beschäftigt haben, eine tolle Ergänzung.“

Und wird offensichtlich spannender, wenn man selbst ans Werk gehen darf. „Wir stehen mitten in den Tieren“, ruft eine Schülerin begeistert ihren Freundinnen zu und in den Schüsseln wuseln schon nach weniger als den vorgegebenen 20 Minuten etliche Kleintiere durcheinander. Auch die chemischen Messungen kommen voran und auf einem Jury-Fragebogen können die Umweltforscher ankreuzen, inwieweit der Rinderbach die Vorgaben eines naturnahen Baches erfüllt.

Der Forschergeist überwiegt bei den meisten

„Der Forschergeist überwiegt nach einer Weile bei den meisten“, berichtet dann auch Ottmar Hartwig schmunzelnd. „Für viele Schüler ist die Arbeit im Bach eine Primärerfahrung, heutzutage ist es nicht mehr so selbstverständlich, auch nur im Wasser zu spielen.“ Den Rinderbach dürften sie in Zukunft auf jeden Fall mit gewässertechnisch geschulten Augen sehen.