Heiligenhaus. . In der ehemaligen Kiekert-Hauptverwaltung haben die Bücherei, das Schülerlabor und das Lego-Education-Center ihr neues Domizil gefunden.

  • Am Donnerstag wurde das Thormählen Bildungshaus in Heiligenhaus offiziell eingeweiht
  • Die Sanierung des Gebäudes an der Kettwiger Straße hatte Alice Thormählen finanziert
  • Bei der Feierstunde wurde die Mäzenin für ihr großzügiges Engagement geehrt

Erst am Samstag noch wurde Alice Thormählen, die Grande Dame der Stadt, bei der kulturellen Einweihung des Thormählen-Parks für ihr überwältigendes Engagement in Heiligenhaus geehrt. Da stand schon gleich die nächste Feierstunde für die große Heljens-Mäzenin an, die bereits eine beispiellose Liste an Projekten finanziell gefördert hat: Am Donnerstag wurde das ‘Thormählen Bildungshaus’ an der Kettwiger Straße offiziell eingeweiht.

Gerade die Bildung liegt Alice Thormählen am Herzen

Wie sehr ein Bildungshaus der Wohltäterin auch am Herzen liegt, betonte eingangs der Bevollmächtigte von Alice Thormählen, Gregor Todesco: So liege ihr besonders daran, Jugendliche und Erwachsene in den Bereichen Bildung, Kultur und Sport zu fördern, also Menschen, „die bereit sind, an sich zu arbeiten und etwas aus sich zu machen.“

Dieser Gedanke der Weiterbildung prägte auch das Leben von Alice Thormählen und ihrem verstorbenen Mann Hans Joachim, wie die Geehrte selbst verdeutlichte: „Mein Mann hatte nach seiner Ausbildung im Hotelfach noch mit 27 Jahren seine Meisterprüfung als Werkzeugmacher abgelegt“, erzählte die 89-Jährige.

In dem ehemaligen Kiekert-Hauptverwaltungsgebäude ist nun das Thormählen Bildungshaus eingezogen.
In dem ehemaligen Kiekert-Hauptverwaltungsgebäude ist nun das Thormählen Bildungshaus eingezogen. © Heinz-Werner Rieck

Alice Thormählen finanzierte die Sanierung des Gebäudes

Zur Fortbildung hätten die Menschen im Thormählen Bildungshaus, dessen Sanierung von Alice Thormählen großzügig finanziert wurde, auch reichlich Gelegenheit, führte der Bevollmächtigte Gregor Todesco aus. Er verwies darauf, dass neben der Stadtbücherei etwa auch das Schülerlabor und das Lego-Education-Center für Schüler ihr neues Domizil im ehemaligen Kiekert-Hauptverwaltungsgebäude gefunden hätten. Und das in einer geradezu atemberaubenden Zeit, denn die Baugenehmigung sei erst vor einem Jahr erteilt worden. „In den letzten vier Wochen hatte ich schon ein mulmiges Bauchgefühl, ob denn alles rechtzeitig fertig werden würde“, so Todesco. Die Sorge war unberechtigt.

In die erste Etage sollen Start-Up-Unternehmen einziehen

Auch der ehemalige Bürgermeister der Stadt und heutige NRW-Staatssekretär Dr. Jan Heinisch hob die Verdienste von Alice Thormählen hervor: „Heiligenhaus hatte der Industrie ein Dach geboten, nun haben Sie der Stadt ein Dach für Bildung und Wirtschaft gegeben“, sagte er auch mit Blick darauf, dass in die ersten Etage des Gebäudes nun junge Start-Up-Unternehmen einziehen sollen. „Manchmal braucht es auch Menschen, die anpacken. Sie haben Ihr ganzes Leben angepackt“, führte Heinisch weiter aus.

Eine große Impulsgeberin für die Stadt

Voll des Lobes war auch der kommissarische Bürgermeister Michael Beck: „Für ehrenamtliches Engagement braucht es viele Impulsgeber,.Sie sind eine grandiose Impulsgeberin, Sie haben auch nie jemanden vergessen“, sagte er.

Die Geehrte nahm den Dank dann mit ihrer unnachahmlich humorvollen und augenzwinkernden Art entgegen: „Ich habe das gerne gemacht, es erfüllt mich mit großer Zufriedenheit“, meinte Alice Thormählen und kommentierte den zweiten Blumenstrauß, der ihr übergeben wurde, mit den Worten: „Ach Blumen, die sind doch was für alte Weiber.“

>>GEBÄUDE WURDE FÜR EINEN EURO GEKAUFT

  • Gekauft hatte Alice Thormählen das ehemalige Kiekert-Hauptverwaltungsgebäude im Jahr 2015 vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW für einen Euro. Am 16. März 2016 sei der Bauantrag fürs Bildungshaus gestellt worden.
  • Dann ging es fix: Am 11. August 2016 sei die Baugenehmigung erteilt worden – gerade ein Jahr später wurde das Bildungshaus nun eingeweiht. In die zweite Etage zieht übrigens das für den Umbau verantwortliche Architektenbüro „Schönborn + Hölscher“ aus Velbert.