Heiligenhaus. . Seit 60 Jahren sind Horst und Christel Altenrath verheiratet. Heiligenhaus ist ihre Heimat, aber im Urlaubsort Kleinarl fühlen sie sich zuhause.

  • Christel und Horst Altenrath sind seit 60 Jahren verheiratet und feiern heute ihre Diamanthochzeit
  • „Sie war ein ganz schmales Handtuch, das fand ich toll“, erinnert sich der Ehemann ans Kennenlernen
  • Zum heutigen Freudentag wünschen sich der 82-Jährige und die 81-Jährige vor allem Gesundheit

Das letzte Mal in der Zeitung gestanden haben Horst und Christel Altenrath exakt heute vor zehn Jahren. Damals zur Feier ihrer Goldhochzeit – heute können sie bereits auf 60 Jahre Ehe zurückblicken, also die Diamanthochzeit feiern. „Diesmal gibt es aber keine große Feier, das ist vorbei“, winken die beiden ab. „Sonst haben wir das immer getan, diesmal bleiben wir im kleinen Kreis.“

Die mittlerweile 81 und 82 Jahre alten Senioren führen aber immer noch ein umtriebiges Leben. „Das Wichtigste sind uns unsere Tochter Marion und unser Schwiegersohn Ralf“, sind sich die beiden einig. Eine weitere Konstante, ihr gemeinsames Hobby Skifahren, haben sie dagegen vor zwei Jahren an den Nagel gehängt, „das war das Liebste, was wir gemacht haben“. Jedes Jahr vier Wochen verbrachten Christel und Horst Altenrath auf den Skiern, seit 43 Jahren zieht es sie nach Kleinarl in Österreich. „Hier ist meine Heimat, aber dort fühle ich mich zuhause“, schwärmt Horst Altenrath, der mit dem Skifahren jedoch in heimischen Gefilden begann: „Als Kind bin ich immer in der Hofermühle die Berge hinuntergefahren.“ Aufgegeben haben sie das geliebte Urlaubsziel aber nicht – auch im Sommer sei es dort schließlich schön, „und der heiße Süden liegt uns sowieso nicht.“

Vertrauen ist das Fundament ihrer Liebe

Ihre Goldhochzeit haben Christel und Horst Aldenrath im Jahr 2007 noch groß gefeiert. Heute bleiben sie im kleinen Kreis.
Ihre Goldhochzeit haben Christel und Horst Aldenrath im Jahr 2007 noch groß gefeiert. Heute bleiben sie im kleinen Kreis. © Sonja Glaser-Stryak / Archiv

Ein wirkliches Geheimrezept für ihre lange, glückliche Ehe hat das Jubelpaar zwar nicht, aber doch ein paar Ratschläge: „Mein Mann hatte immer seine Freiheiten, aber ich konnte mich stets zu 100 Prozent auf ihn verlassen“, sagt Christel Altenrath (81). Und Streit, da sind sich die beiden einig, sei völlig normal, „wir haben uns jede Woche einmal gestritten, aber bis zum Einschlafen sollte man sich wieder versöhnt haben.“

Und zu erzählen hatte sich das Paar auch immer viel: Er singt seit 40 Jahren im MGV Frohsinn und war früher gar in fünf Vereinen Mitglied, sie kegelt seit 53 Jahren bei den Kugelblitzen, führte acht Jahre ein Handarbeitsgeschäft und bastelte bis zum letzten Jahr leidenschaftlich gern Schwibbögen. „Das habe ich mir selbst beigebracht, jetzt fehlt mir leider der Platz dafür“, bedauert die Hobbykünstlerin. Und ihr Mann ergänzt schmunzelnd, „während Christel gebastelt hat, konnte ich Sport im Fernsehen gucken.“

Kennengelernt hat sich das Paar auf der Arbeit

Kennengelernt haben sich die beiden übrigens Anfang der 50er Jahre in der Heiligenhauser Firma Wehag. Horst Altenrath war in der Ausbildung zum Modellschlosser, Christel arbeitete im Versand. „Sie war ein ganz schmales Handtuch, das fand ich toll“, erinnert sich der Heiligenhauser lächelnd. 47 Jahre blieb er seiner Firma treu, habe in der Zeit nur zweimal krankgefeiert: „Einmal hatte ich eine Muschelvergiftung, und einmal hab ich mir das Bein gebrochen, bin aber nach ein paar Tagen mit Gips in die Firma gegangen.“ Heute fährt er ab und an Essen für die Firma Meuersmorp aus.

Für die gemeinsame Zukunft wünschen sich die beiden nur eins, nämlich Gesundheit. „Dann sehen wir uns in fünf Jahren zur Eisernen Hochzeit!“