Heiligenhaus. . Bei dem sozialpädagogischen Projekt für straffällig gewordene Jugendliche entstehen Graffitis. Auch dieses Jahr gibt es wieder ein tolles Werk.

  • Bei dem sozialpädagogischen Projekt arbeitet das Jugendamt zusammen mit dem Verein Neue Wege
  • Der spanische Graffiti-Künstler Javier Landa Blanco erarbeitet hochwertige Werke mit den Jugendlichen
  • Viele Kunstwerke sind mittlerweile Teil des Heiligenhauser Stadtbilds geworden, weitere wird es geben

Worum geht es?

In dieser Woche können Jugendliche bei einem Projekt ihre Sozialstunden ableisten.

Was bringt das?

Neben den pädagogischen Gesprächen entstehen nachhaltige Kunstprojekte in der Stadt.

Eine Giraffe, eine Tukan und ein Puma – die gibt es nun zu sehen auf dem Werksgelände der Firma Rahrbach am Nordring. Denn wie seit vielen Jahren findet auch in diesen Sommerferien wieder das sozialpädagogische Projekt des Jugendamts in Zusammenarbeit mit dem Verein Neue Wege statt. Zehn Jahre gibt es den Verein nun, und auch in Heiligenhaus sind in dieser Zeit viele bunte Graffiti-Werke entstanden.

Giuseppina Cagna hat alle Hände voll zu tun: Nicht, weil sie parallel mit verschiedenen Farben sprüht, nein, als Mitarbeiterin des Jugendamts und Jugendgerichtshelferin ist sie bei diesem Projekt vor allem für die Betreuung der Jugendlichen da. Die sind nämlich nicht alle freiwillig hier, außer ein paar Schülern der Realschule. Außer ihnen müssen die anderen wegen unterschiedlicher Delikte Sozialstunden abbauen.

Jugendliche haben unterschiedliche Straftaten begannen

Die haben sie erhalten, weil sie alle unterschiedlich – jugendlich dumme – schwerwiegende Straftaten begannen haben. Diebstahl, Dealerei, Schlägerei, und wenn die Jugendlichen darüber sprechen, sind einige auch schnell einsichtig: „Ich habe geklaut, weil mich jemand dazu gezwungen hat, die Tüte mitzunehmen. Aber das würde ich nie wieder machen“, berichtet eine Teilnehmerin. Ein anderer berichtet von der Schlägerei, die er hatte – richtig einsichtig ist er noch nicht, da wird Cagna wohl auch über diese eine Woche hinaus noch mit dem Jugendlichen arbeiten müssen.

Doch in dieser Woche haben alle ein Ziel, und das ist nicht nur, die Sozialstunden abzubauen. Mit dem spanischen Künstler Javier Landa Blanco hat der Verein Neue Wege, der sich um jugendliche Straftäter bemüht, einen wahren Graffiti-Künstler an Bord, der mittlerweile das Heiligenhauser Stadtbild mit seinen Werken prägt: Sei es die Hinterwand des Clubs, die Flughallen am Meiersberg, die Wandbemalung am Kaffeeklatsch an der Hauptstraße oder eine Wand in der Gesamtschule. Er fertigt die Werke vor, die dann gemeinsam mit den Jugendlichen entstehen.

Weitere Projekte entstehen noch in Wülfrath

Wolfgang Taiber, Geschäftsführer der Firma Rahrbach, stellte dieses Jahr seine Doppelgaragen zur Verfügung. „Ich war auf die Realschule zugegangen, so kamen wir zu diesem Projekt. Ich freue mich, die Jugendarbeit zu unterstützen und schön geworden ist es auch.“

Einige Projekte stehen noch bis zum Ende der Woche an, unter anderem im Schwimmbad in Wülfrath. Bis dahin werden einige dann ihre Sozialstunden abgearbeitet und möglicherweise nicht nur an den Kunstwerken, sondern auch an sich selbst gearbeitet haben.