Heiligenhaus. . 22 Schülerinnen und Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums bestanden ihr Abitur in diesem Jahr mit einem Einser. Fünf schafften sogar die Bestnote.

  • Fast jeder vierte Abiturient am Kant-Gymnasium hat auf dem Abschlusszeugnis eine Eins vor dem Komma
  • Fünf Schülerinnen und Schüler schaffen sogar die Bestnote – „außergewöhnlich“, schwärmt die Rektorin
  • Schulleitung lobt die Rahmenbedingungen am IKG: Alle Stellen seien besetzt, es gebe keinen Lehrermangel

Schulleiterin Britta Berschick ist stolz auf den diesjährigen Abschlussjahrgang des Immanuel-Kant-Gymnasiums. 94 Schüler haben das Abitur erreicht, ganze 22 mit einem Sehr gut. Sogar fünf Abiturientinnen haben sich die Bestnote 1,0 erarbeitet. „Das ist außergewöhnlich“, freut sich die Direktorin.

Positive Rückmeldungen von Ehemaligen

Doch deuten die 22 Einser-Zeugnisse darauf hin, dass das Abitur trotz G8 einfacher zu bekommen ist als früher? „Das ist Humbug, unser Abitur ist kein Geschenk“, sagt die Schulleiterin entschieden. Sie hält nichts von dem Vorurteil, dass das NRW-Abitur im Vergleich, etwa zu dem in Bayern, nur zweitklassig sei. Bestärkt werde sie darin durch Rückmeldungen ehemaliger Kant-Schüler. „Einige bestehen im Studium technische Klausuren und in Chemie auf Anhieb, sogar mit Eins.“ Damit meine sie längst nicht nur die Besten ihrer Abschlussjahrgänge.

Gut vorbereitet geht’s ins Studium

Grundsätzlich bereite ihr Gymnasium sehr gut auf die Universität vor, nicht zuletzt, weil die Rahmenbedingungen stimmen: So gebe es keinen Lehrermangel, alle Stellen seien besetzt, „mit sehr gutem Personal“, und dadurch falle kein Unterricht aus. „Für die erste Klausur im Studium lernen unser Schüler aber meistens mehr als fürs ganze Abi“, sagt Dirk Wirtz, der stellvertretende Schulleiter.

Zwar seien die schulischen Rahmenbedingungen wichtig, der Notendurchschnitt, das weiß das Kollegium an der Herzogstraße, beruhe vor allem auf den Eigenleistungen der Jugendlichen. Sarah Tönges, Paulina Schmitz und Victoria Lang, drei der fünf Abiturientinnen mit der Bestnote, sind ihren Lehrern dennoch sehr dankbar. „Das Personal am IKG ist schon große Klasse“, lobt Paulina, sie würden alle Schüler fördern, nicht bloß die guten. Dagegen besteht für Beratungslehrer Dirk Bröckerhoff kein Zweifel, dass die Einserschülerinnen großartig sind: „Sie waren uns Lehrern gedanklich und sprachlich durchaus ebenbürtig. Das mitzuerleben macht große Freude und ist selten.“

Lernen fiel den drei Schülerinnen immer leicht

Mit dem Lernen hätten sich die Drei schon immer leicht getan, sagen sie, und vom angeblich übermäßigen Stress durch G8 wenig gespürt, einigen Mitschülern jedoch wäre der Abschluss einfacher gefallen, hätten sie das zusätzliche Jahr gehabt. „Mir war bis zur letzten Prüfung gar nicht bewusst, dass ich so gute Chancen auf eine 1,0 habe“, sagt Sarah Tönges. Sie habe nicht ständig über den Büchern gehangen und gebüffelt. „An den Wochenenden habe ich ganz normal gelebt.“ Ehrgeiziger war dagegen Victoria: „Ich wollte schon immer die 1,0 haben.“ Dass ihr Ziel realistisch ist, wusste sie spätestens, als sie für ein Jahr in den USA eine Privatschule besuchte und dort gleich vier Fortgeschrittenenkurse in Mathe und Chemie mit Uni-Stoff belegte. Um zu bestehen, stand sie morgens um fünf Uhr auf und lernte bis abends spät um 23 Uhr.

Lob auch fürs soziale Engagement

Doch nicht nur die schulischen Leistungen der Abiturientinnen freuen Schulleiterin Berschick, bewundernswert findet sie, dass die jungen Frauen sich durch soziales Engagement hervorgetan haben, Sarah und Victoria etwa in ihren Kirchengemeinden. Für die Stufe hätten sich die Einserschülerinnen ebenfalls eingesetzt. So sei Sarahs Poetry Slam der Höhepunkt des Abiballs gewesen.

Neid habe man sie in der Stufe nicht spüren lassen, so die Schülerinnen. „Unsere Leistung wurde respektiert, und alle haben uns gratuliert“, sagt Sarah. Für jüngere Kant-Jahrgänge haben die Drei aber einen fast todsicheren Rat, wie man das Abitur besteht. „Im Unterricht aufzupassen hilft immer mehr, als zuhause nachzuarbeiten“, weiß Paulina und Victoria ergänzt: „Wenn man schon mal da ist, kann man die Zeit auch nutzen und sich anstrengen.“

Gute Leistung motiviert fürs Studium

Bei aller Freude über das Traumergebnis, bei Beginn des ersten Semesters wird der Notendurchschnitt im Abiturzeugnis keine große Rolle mehr spielen. Das stört die drei jungen Frauen jedoch nicht. „Mich motiviert das“, sagt Victoria, „denn ich weiß jetzt, dass eine 1,0 auch im Studium möglich ist.“

Wie sich die Leistungen der Einserschülerinnen künftig entwickeln, will Schulleiterin Britta Berschick interessiert verfolgen. Denn neben dem Abiturzeugnis mit Bestnote bekommen sie auch Aufnahmeanträge für den Alumni-Verein des Immanuel-Kant-Gymnasiums.

Hier gibt’s ein Video vom Abschlussball.