Heiligenhaus. . Ihren zwölften Geburtstag konnten Mats und Jette Bierenfeld aus Isenbügel nicht erwarten. Was sie bei der Jugendfeuerwehr nun alles lernen.

  • Die Zwillinge Jette und Mats Bierenfeld haben der Feuerwehr bei einem Dachstuhlbrand zuschauen können
  • Seitdem wollen die Beiden nur noch eins: Irgendwann mal selber Brände löschen
  • Mit zwölf Jahren darf man Mitglied bei der Jugendfeuerwehr werden, seit einem halben Jahr sind sie dabei

40 Feuerwehrleute im Kampf gegen einen Brand: Als vor über einem Jahr der Blitz in einen Dachstuhl in Isenbügel einschlug, und das nur wenige Meter neben dem Bett des dort schlafenden Ehepaars, war einiges los am Tulpenweg. Viele Stunden waren die Einsatzkräfte aus Heiligenhaus und Ratingen im Einsatz, die Nachbarskinder Jette und Mats Bierenfeld verfolgten alles hautnah: Und konnten es seitdem nicht erwarten, endlich 12 Jahre alt zu werden, um Mitglied bei der Jugendfeuerwehr werden zu können.

Wie selbstverständlich kommen Jette und Mats auf die Feuerwehrwache an der Friedhofsallee. Zunächst werden alle begrüßt, mit Handschlag, denn Teamgeist ist bei der Wehr ganz wichtig. Wenig später kommen die Zwillinge in ihrer Kluft aus der Umkleide, bereit für den Appell, der die Übung einleitet. Selbstbewusst stellen sich alle Jugendliche in Reih und Glied.

Einheitskleidung anziehen ist ein cooles Gefühl

„Es war schon ein sehr cooles Gefühl, als wir zum ersten Mal unsere Kleidung anziehen durften“, erinnert sich Jette Bierenfeld zurück an den Frühling. Da konnten sie nämlich endlich richtiges Mitglied der Jugendfeuerwehr werden. „Wir waren vorher auch schon ein paar Mal dabei und haben zugeschaut“, berichtet Mats. Spannend sei es immer gewesen, „naja, fast immer, manchmal ist es auch viel Theorie.“

Das Spannendste seien natürlich die praktischen Übungen, wenn Wasser im Spiel ist, macht es den Beiden besonders Spaß: „Das Löschen ist schon das Beste“, findet Mats, und Zwillingsschwester Jette stimmt dem absolut zu. „Ich finde den Teamgeist auch ganz toll. Wir sind eine Gruppe und helfen uns gegenseitig.“ Man lerne sich schnell kennen, da man bei den Übungen ja auch zusammenarbeiten muss. Und nach der Probe gibt es vielleicht auch noch Zeit für ein Erfrischungsgetränk im Jugendraum.

Nachbarn boten aktiv Hilfe an

Mit dem Einsatzwagen geht es für Mats und Jette los zur Übungsstation.
Mit dem Einsatzwagen geht es für Mats und Jette los zur Übungsstation. © Heinz-Werner Rieck

Die Zwillinge haben zwar auch unterschiedliche Hobbys, aber nach dem Brand im Nachbarhaus war für die beiden schnell klar: „Selber später einmal sowas machen zu können, das fanden wir schon sehr spannend.“ An den Einsatz und die Unterstützung einiger Nachbarn kann sich auch der Pressesprecher der Feuerwehr erinnern: „Wir haben aktiv von den Nachbarn warme und kalte Getränke angeboten bekommen, konnten das Carport zur Unterstellung nutzen. Das war schon außergewöhnlich“, erinnert sich Nils Vollmar zurück, komme aber immer mal wieder vor.

Zwillinge bei der Jugendfeuerwehr, das habe man nicht oft, aber Geschwister schon, berichtet Christian Frisch, stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart: „Wir haben beinahe schon eine Geschwistertradition. Wenn jemand in der Familie bei der Feuerwehr aktiv ist, kommen oft Familienangehörige irgendwann mit dazu.“

Freunde finden ihr Hobby cool

Nun sind Jette und Mats seit fast einem halben Jahr selber mit dabei und haben schon einige Übungen absolviert, in Erinnerung geblieben ist auch das Funktraining: „Wir machen halt jedes Mal was anderes, die Abwechslung mach Spaß“, sagt Mats. Nach der Jugendfeuerwehr auch in die Freiwilligen Feuerwehr überzutreten, das können sich beide auch noch gut vorstellen.

Bis es soweit ist, werden sie weiter bei der Jugendfeuerwehr üben, alle zwei Wochen, das ist auch fest im Terminkalender. „Unsere Freunde finden auch cool, was wir machen, aber das ist auch nicht für jeden was“, erzählt Jette. Sportlich muss man sein und an Technik interessiert, dafür erlebe man immer etwas.

>>> JUGENDFEUERWEHR TRIFFT SICH ALLE ZWEI WOCHEN

  • Genau wie bei der Freiwilligen Feuerwehr wird auch bei der Jugendfeuerwehr alle zwei Wochen geübt, und zwar donnerstags ab 18.25 Uhr. Der nächste Termin ist der kommende Donnerstag, 6. Juli – da heißt es dann Übung mit den Eltern. Infos auch unter fw-heiligenhaus/jugendfeuerwehr.
  • Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist der nächste Übungsdienst morgen um 19 Uhr an der Feuerwache an der Friedhofsallee.