Heiligenhaus. . Das Kunstquadrat lädt zum Heiligenhauser Stadtfest ins Alte Pastorat. Der Eigentümer SBEG möchte das Gelände noch dieses Jahr verkaufen.
Zum Stadtfest plant die Künstlervereinigung Kunstquadrat eine Ausstellung im Alten Pastorat an der Hauptstraße. Es wird die letzte große in diesem Jahr werden, wahrscheinlich sogar die letzte große in dem Gebäude.
Zwar habe das Kunstquadrat noch keine konkreten Hinweise von der Stadt erhalten, dass ein Entwickler für das Gebiet rund um das Alte Pastorat gefunden ist, so Organisator Armin Schmidt, aber ob ab 2018 das Gebäude weiterhin für Kunst genutzt wird, sei fraglich. „Wenn das Haus nächstes Jahr immer noch steht und nicht in der Hand eines Entwicklers ist, würden wir gerne weitermachen.“
Tatsächlich führt der Inhaber, die Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft (SBEG), derzeit Verhandlungen mit einem Interessenten. „Wir haben ein gutes Projekt und einen guten Investor“, sagt Geschäftsführer Dr. Jan Heinisch. „Wenn die Gespräche weiterhin gut laufen, könnten wir das Objekt und das Gelände im Laufe des Jahres verkaufen.“ Das Alte Pastorat soll jedoch nicht komplett abgerissen werden, betont Heinisch, „wir wollen mindestens die Fassade des Gebäudes erhalten.“ Aber auch die Kunstszene fördern.
Daher unterstützt die SBEG, ebenso wie der ,Förderverein Neanderland Kultur‘, die neue, viertägige und kostenlose Ausstellung ,Moreals‘ des Kunstquadrats. Mindestens 16 Künstler präsentieren zum Stadtfest unter anderem klassische Malerei, Fotografie, Illustration und Graffiti. Geöffnet ist sie von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 12 bis 19 Uhr.
Vernissage steigt am Donnerstagnachmittag
Zur Vernissage (Donnerstag, 15 Uhr) gibt es ein Konzert des Musikduos Toccata. Eleonore Klauser (Piano) und Wulfin Lieske (Gitarre) spielen Ravel, Piazolla, Westlake und eigene Kompositionen. Die an der Ausstellung beteiligten Künstler freuen sich anschließend darauf, mit den Besuchern über ihre Werke ins Gespräch zu kommen.
„Wir haben ein schönes breites Spektrum“, sagt Armin Schmidt vom Kunstquadrat. „Unsere Ausstellung ist umfassender als in den Vorjahren. Das Haus wird ganz anders aussehen, als man es kennt.“
Denn zwei Schwerpunkte sind diesmal Graffiti und Raumgestaltung. So werden Kamil Kuzko aus Krakau und Truba ‘TAD’ Crow aus Moskau die Fassade mit Wandgemälden verschönern, während drinnen weitere Graffiti-Künstler, KJ 263 und Oldhaus samt Crew, ihre Werke präsentieren. Was die beiden können, zeigen sie live am Sonntag. Zudem hat Thomas Pischke (Kunstquadrat) zwei Räume gestaltet und Armin Schmidt hat das Treppenhaus bemalt.
Eintritt ist an allen vier Tagen frei
Zu sehen sind darüber hinaus etwa realistische Gemälde alter Dosen von Klaus Sievers oder große expressionistisch-abstrakte Werke von Martina Justus. Vertreten ist auch der Comic- und Fantasy-Illustrator Nils Hamm mit einigen seiner Exponate. Der Eintritt zur Ausstellung und zur Vernissage mit Konzert ist frei.