Heiligenhaus. . Über den Rathausplatz schlendern kann man nun seit einem Jahr. Initiatoren sind sehr zufrieden. Warum die Besucher hier gerne verweilen.
- Seit einem Jahr gibt es auf dem Heiligenhauser Rathausplatz nun den monatlichen Feierabendmarkt
- Initiiert hatte ihn die FDP, die den Antrag zur Prüfung in den Wirtschaftsförderungsausschuss einbrachte
- Verantwortliche, Gäste und Händler ziehen weitestgehend gutes Fazit, gewünscht wird mehr Musik und Ware
Wenn Donnerstagnachmittags plötzlich in der Innenstadt ein starkes Raucharoma in der Luft liegt, dann wissen die Heiligenhauser mittlerweile: Der Feierabendmarkt öffnet bald. Seit einem Jahr kann man nun monatlich in den Abendstunden über den Rathausplatz schlendern, Delikatessen probieren und bei einem Glas Wein verweilen. Die Initiatoren ziehen ein positives Fazit.
Nach der Skepsis folgt die Begeisterung
Reinhard Schulze Neuhoff und Volker Ebel freuen sich beim Blick über den vollen Rathausplatz. „Sensationell. Das ist das Schöne an Kommunalpolitik: Man hat eine Idee, die im besten Fall umgesetzt wird“, freut sich Schulze Neuhoff. Die Idee eines Feierabendmarktes war im November 2014 der letzte Antrag von ihm als Kommunalpolitiker für die FDP. „Am Anfang war schon Skepsis vorhanden bei den anderen Parteien“, weiß Ebel noch. Die skeptische Grundhaltung habe sich geändert, so Wirtschaftsförderer Peter Parnow, nachdem man in einem Ausschuss einen Fachvortrag gehört habe. „Ich finde es ganz fantastisch, wie der Markt angenommen wird. Sogar im Winter gab es hier eine gute Anzahl an Besuchern.“ Immer wieder versuche Michael Borowski von der Stadt, neue Händler mit anderen Waren dazu zu holen. „Der Mix ist ja das Interessante“, so Parnow.“
Mehr Zeit zum Verweilen
Auch die Befürchtung, eine Konkurrenzveranstaltung zum Wochenmarkt anzubieten, sieht keiner mehr. Anders als bei diesen werde der Feierabendmarkt nicht für den schnellen Einkauf genutzt, „da kommt man dann auch mal als Paar hin und kann in Ruhe schauen“, berichtet Martina Merks vom Gewürzstand, der schon von Anfang an mit dabei ist. Ihr gefällt der Markt gut, er werde auch gut angenommen.
Das findet auch Olaf Feldhoff vom Chicken Crime Department, der selbstgemachte Aufstriche, Pestos und Liköre anbietet. „Die Heiligenhauser sind nett und echte Genießer. Wir haben in dem einen Jahr auch schon echte Stammkunden gewonnen.“
Etwas mehr Musik und Werbung wünschen sich die Händler
Mehr Trouble, mehr andere Händler und vor allem Musik vermissen Heinz Hermanns vom Fruchtflitzer und Giuseppe Furci von der mediterranen Brotbäckerei. „Es wird auch zu wenig Werbung gemacht dafür, auch nicht im Internet“, findet Hermanns. „Ein Food Truck würde auch jüngeres Publikum anziehen“, glaubt Furci.
„Ich bin schon zum fünften Mal hier, ich find es richtig toll“, berichtet Besucherin Doreen Bäcker, die sich hier mit Freunden trifft. „Man kann immer etwas leckeres trinken und essen, aber die Geselligkeit ist wirklich schön.“ Das finden auch die anderen Besucher, die Bierbänke sind allesamt besetzt, die Stimmung ist richtig gut. „Der Heiligenhauser hat ein neues Bewusstsein für seine Innenstadt gewonnen“, freut sich Ebel.