Seit Jahren gibt es für viele auf dem Gut Zehnthof nur einen Ort, um in den Mai zu tanzen. Fricklesome Amsel sucht nun einen neuen Ort.

  • Schon fast traditionell ist der Tanz in den Mai auf dem Gut Zehnthof mit der Heiligenhauser Folkband Fricklesome Amsel
  • Dieses Jahr wird es das vorerst letzte Mal auf dem Hof zwischen Heiligenhaus und Ratingen stattgefunden haben
  • Die Band wird jedoch für das nächste Jahr einen neuen Ort finden, um mit ihrem Publikum in den Mai zu tanzen

Special Guest Pette Thom
Special Guest Pette Thom © Socrates Tassos

Der erste, der am Sonntag bei „Folk auf’m Hof“ auf dem Gut Zehnthof begeistert mitsang, war Lukas. Denn auf Wunsch des Neunjährigen spielte Pete Thom, der diesjährige „Special Guest“ aus Mansfield, Lukas’ Lieblingslied. Thom, Mitbegründer der Skiffle-Band „Kick’n’Rush“ und langjähriger Freund der Heiligenhauser Formation „Fricklesome Amsel“, zeigte sich zufrieden mit der Wahl, nämlich „it’s a love song!“

„Wir haben uns musikalisch so sehr angefreundet, dass wir ein Set zusammen spielen können, auch wenn wir vorher nur einen Abend zusammen Bier getrunken haben“, erklärte Hannes Johannsen von Fricklesome Amsel dem Publikum augenzwinkernd die Grundlagen des musikalischen Miteinanders. Und während in der Scheune die ersten Songs zu hören waren, herrschte auch auf dem Hof reges Treiben. „Alle Karten sind ausverkauft“, konnte Veronika Kautz vom Kulturamt schon früh am Abend verkünden.

Schon fast Festivalcharakter

Das Publikum ist immer begeistert mit dabei.
Das Publikum ist immer begeistert mit dabei. © Socrates Tassos

Eine der letzten Besucherinnen, die noch Einlass fanden, war die Ratingerin Bianca Straßen, die mit Freunden und Familie zum „Folk auf’m Hof“ gekommen war. „Wir sind zum zweiten Mal dabei, wir mögen Folk und machen einen Generationentreff aus dem Abend. Meine Eltern sind nämlich auch hier“, erzählt Straßen. Überhaupt laufen Groß und Klein durcheinander, plaudern, genießen Krustenbraten und Maibowle und machen schon den Weg vom Parkplatz am Flughafen Meiersberg zu einem Teil des Abendvergnügens.

„Das hat hier ein bisschen Festivalcharakter“, fasst Melanie Gilbert in Worte, was sie beim Betreten des Geländes gedacht hat. Und zu einem Festival gehört dann natürlich auch wieder die Musik. Nachdem Pete Thom unter lautem Applaus die Bühne verlassen hat, spielen die Amseln in gewohnter Formation auf – oder auch wieder nicht: In der „richtig cool vollen“ Scheune sind die vier Bandmitglieder glücklich, zum ersten Mal das neue, fünfte Mitglied begrüßen zu können. „Dennis Ehlen wird uns am Schlagzeug verstärken“, freuen sich Peter Klaus und Hannes Johannsen mit Rike Ullenbaum und Sebastian Zimmermann über den Neuzugang.

Neue Songs mit rockiger Note

Die Bandmitglieder haben viel Spaß auf der Bühne.
Die Bandmitglieder haben viel Spaß auf der Bühne. © Socrates Tassos

Mit neuen Songs und einer rockigeren Note, die Lust zum Tanzen macht, spielen die Amseln dann los – die Scheinwerfer schicken bunte Lichtmuster an die Scheunendecke, „What a beautiful day“ klingt es durch die dichten, wippenden Besucherreihen und die Atmosphäre könnte konzertheimeliger nicht sein, egal ob Folk-Rock oder leisere Songs auf dem Programm stehen. Dass der Folk-Abend auch nächstes Jahr noch „auf’m Hof“ stattfindet, ist unwahrscheinlich – die Amseln sind aber auf jeden Fall bemüht, einen gleichwertigen Ersatzort zu finden.