Heiligenhaus. . Seit der Jugend ist Deborah Frohberg ehrenamtlich bei der Feuerwehr aktiv. Warum sie im Einsatz am liebsten im Angriffstrupp ist.

  • Seit 2008 ist Deborah Frohberg Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr in Heiligenhaus
  • Zunächst war sie bei der Jugendfeuerwehr, nun ist die 21-Jährige bereits Oberfeuerwehrfrau
  • Mittlerweile kommen auch immer mehr Frauen zur Feuerwehr: In Heiligenhaus sind es schon 13

Retten, bergen, löschen, schützen – das sind die vier Grundtätigkeiten bei der Feuerwehr. Und schon lange werden diese Arbeiten nicht nur von Männern erledigt: Immer mehr Frauen gibt es bei den Feuerwehren. Deborah Frohberg ist eine der Freiwilligen in Heiligenhaus und mit voller Begeisterung dabei.

Schon früh entdeckte Frohberg diese spannende Tätigkeit für sich: „Ich bin mit 13 in die Jugendfeuerwehr eingetreten, das war 2008“, berichtet die 21-jährige Auszubildende. Heute ist sie Oberfeuerwehrfrau, und das aus voller Leidenschaft. „Ich kann mir kein anderes Hobby vorstellen. Hier habe ich alles, was mir Spaß macht, und hier habe ich meine Freunde“, berichtet Frohberg.

Das Warten auf den ersten Einsatz

Im Korb muss Deborah Frohberg natürlich gesichert sein..
Im Korb muss Deborah Frohberg natürlich gesichert sein.. © Heinz-Werner Rieck

Vergessen wird Frohberg auch nie, wie spannend der Schritt von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung war: „Man hat viele Jahre geübt, was in einem echten Einsatz zu machen ist und ist natürlich auch geschult durch die Seminare und Weiterbildungen. Aber wenn es dann soweit ist, dass man wirklich zum Team gehört, seinen Pieper und alles bekommt, das ist schon sehr aufregend.“ Von dem Moment an schaue man erstmal fast nur noch auf den Piepser und warte, das was passiert, berichtet Frohberg lachend.

Und dann war es soweit, der Piepser rief zum ersten echten Einsatz mit den neuen Kollegen. „Der Vorteil ist, dass man viele ja schon kennt. Außerdem kann man auch einen Wunsch äußern, zu welcher Löschgruppe man möchte. Und wenn man Glück hat, dann ist man mit seinen Leuten in einer Gruppe“, erklärt Frohberg. Denn oftmals kennt man sich noch aus Jugendfeuerwehrzeiten. Bei ihrem ersten Einsatz waren ihre Kameraden auch sehr hilfsbereit: „Man hat zwar im Kopf, wo man sich hinsetzen sollte, was zu tun ist, aber die Kollegen haben mir dann auch gesagt, was ich machen soll. Das war schon beruhigend“, erinnert sich die städtische Auszubildende. Denn der Moment, in dem man sich in das Einsatzfahrzeug setzt, ist der Moment, in dem man entscheidet, welche Aufgabe man in dem Einsatz hat. „Es kommt auf den Platz an, wo man sich hinsetzt. Danach richtet sich die Aufgabe.“ Und am beliebtesten seien die Plätze des Angriffstrupps, „meiner auch“, berichtet Frohberg lachend.

Routiniert und ruhig im Einsatz

Während des Einsatzes versuchte sie dann wo es geht anzupacken: „Man schaut immer wieder, wo etwas fehlt, wo man helfen kann. Und ist total drauf beacht, nichts falsch zu machen“, erzählt Frohberg. Denn mittlerweile ist die junge Oberfeuerwehrfrau routiniert, so schnell bringt sie nichts mehr aus der Ruhe. Auch die Drehleiter ist für Frohberg kein Problem. „Um von hier aus im Einsatz aktiv sein zu können muss man sich natürlich sichern und braucht eine Weiterbildung“, erklärt sie. Von hier oben aus zu löschen, das ist für Frohberg kein Problem. „Nur nach einer gewissen Zeit merkt man doch, wie unglaublich anstrengend das ist“, berichtet sie.

Die Höhe macht der Oberfeuerwehrfrau nichts aus.
Die Höhe macht der Oberfeuerwehrfrau nichts aus. © Heinz-Werner Rieck

Anstrengend, dass ist so ein Einsatz auf jeden Fall, ist Frohberg ehrlich – und da stellt sich natürlich immer wieder die Frage: Können Frauen das genauso gut wie Männer? „Na klar, das ist ja alles auch eine Frage der Technik und der Übung“, so Frohberg. Aber falscher Ehrgeiz, der bringe auch nichts: „Männer haben nun mal mehr Kraft und wenn dann etwas sehr schwer ist, ist es auch kein Problem, mal einen Kollegen zu fragen, ob er helfen kann. Oftmals nehmen die Männer die schwersten Sachen dann auch von alleine, das ist schon ein super Teamwork.“

In Heiligenhaus sind viele Frauen aktiv

Frohberg kann nur jeder Frau raten, den Schritt zur Wehr zu wagen: „Man ist bei der Feuerwehr, weil man Spaß daran hat. Der größte Teil meines Freundeskreises ist hier, aber ich mache es, weil es einfach unglaublich Spaß macht.“ Unter den gut 90 Freiwilligen Feuerwehrleuten in Heiligenhaus gibt es dreizehn Frauen – das freut auch Pressesprecher Nils Vollmar: „Wir haben sogar zwei Frauen bei uns in der Einsatzabteilung mit Führungsfunktion. Das ist schon nicht alltäglich für Feuerwehren.“

Wie eine Familie ist die Feuerwehr mittlerweile für Deborah Frohberg.
Wie eine Familie ist die Feuerwehr mittlerweile für Deborah Frohberg. © Heinz-Werner Rieck

In ihrer Freizeit kommt es bei Frohberg auch vor, dass sie den Freunden, die nicht bei der Wehr sind, oder ihrer Familie auch schon mal „eine Frikadelle ans Ohr quatscht“ über ihre Einsätze, über das Gelernte, über die Faszination Feuerwehr. „Es ist die Mischung aus allem, die ich so toll finde. Es ist spannend, aufregend, nie ist alles gleich. Die soziale Komponente finde ich besonders wichtig: Feuerwehr ist Familie. Es gibt einfach nichts Besseres.“ All das, was man hier lerne, sei beeindruckend, vor allem auch, Verantwortung zu übernehmen. „Das hilft auch für das echte Leben“, so Frohberg.

>>> FEUERWEHR SUCHT NOCH HELFER

  • Alle zwei Wochen trainiert die Freiwillige Feuerwehr in der Hauptwache an der Friedhofsallee. Der nächste Übungsdienst findet am Freitag, 21. April um 19 Uhrstatt. Interessenten sind herzlich eingeladen, einfach vorbeizukommen.
  • Die Feuerwehr Heiligenhaus ist auf Facebook, Infos auf fw-heiligenhaus.de und unter der Telefonnummer 02056/93 250.