Heiligenhaus. . Dank einer Spende über 102.000 Euro von Alice Thormählen hat die Stadt nun einen Forstschlepper für Waldarbeiten. Er kann auch jede Menge.

Jede Menge Zug hat der neue Steyr-Forstschlepper, den die Stadt für alle Waldarbeiten einsetzen kann: Das Kraftpaket ist laut Förster Hannes Johannsen etwa in der Lage, Baumstämme mit einem Gewicht von bis zu 6,5 Tonnen zu ziehen. Möglich gemacht wurde die Anschaffung des 102 000 Euro teuren Gefährts durch eine Spende der Thormählen-Stiftung, die schon viele Sachen in der Stadt finanziert hat.

Damit hat die Stadt nun den ersten Fortschlepper in ihrem Fuhrpark, denn „so einen hatten wir noch gar nicht“, sagt Bürgermeister Dr. Heinisch am Donnerstag im Umweltbildungszentrum bei der Vorstellung des Geräts. Und dieses ist auch hochwillkommen, wie Heinisch weiter ausführt: „Wir haben 122 Hektar städtischen Wald in Heiligenhaus. Bis vor einigen Jahren hatten wir die Beforstung extern vergeben, nun aber nehmen wir dies selbst vor.“ Der Forstschlepper eigne sich auch hervorragend für schmale Waldwege. „Er ist klein und kompakt, kommt überall hin und kann auch alles“, so der Bürgermeister.

Große Vielseitigkeit und kleiner Wendekreis

Die Vielseitigkeit des Gefährts demonstriert dann Viktor Beck von den Technischen Betrieben, bei denen der Schlepper stehen soll. Zunächst befestigen er und sein Kollege Michael Ulferts sieben Baumstämme an die Haken einer Seilwinde. Dann setzt sich der Schlepper in Bewegung und zieht die Ladung mühlos hinter sich her.

Den Schlüssel zur umfangreichen Waldpflege überreicht Alice Thormählen. Dank ihrer Spende konnte der Forstschlepper angeschafft werden.
Den Schlüssel zur umfangreichen Waldpflege überreicht Alice Thormählen. Dank ihrer Spende konnte der Forstschlepper angeschafft werden. © Heinz-Werner Rieck

Nach dem Abkoppeln der Stämme dreht Beck das Gefährt, packt mit dem Greifarm an der Vorderfront die Stämme und hebt sie in die Luft. Anschließend manövriert er den Schlepper geschickt und zeigt, wie klein der Wendekreis ist. Das ist natürlich praktisch, denn ein ausgiebiger Flurschaden in einem Wald durch zu großes Gerät, macht sich schließlich schlecht.

Greifarm packt bis zu 1,5 Tonnen

Der Forstschlepper ist auch eine Sonderanfertigung und hat zum Beispiel am Unterboden eine verstärkte Ölwanne, damit diese nicht im Wald aufgerissen werden kann. Zudem sorgt Metallgestänge vor der Frontscheibe für mehr Sicherheit, damit Stämme das Glas nicht durchschlagen und den Fahrer verletzen können. Der Greifarm kann auch bis zu 1,5 Tonnen heben.

Des Weiteren ist der Schlepper in der Lage, etwa nach einem Sturm Äste mit dem Greifer auseinanderziehen – so braucht ein Waldarbeiter das 100-PS-Gefährt für die mitunter gefährliche Arbeit nicht zu verlassen. Dies alles beeindruckt auch Förster Johanssen: „Das ist ein tolles Ding“, meint er.

Auch Stifterin Alice Thormählen zeigt sich beeindruckt. „Das war eine gute Investition“, erklärt sie und überreicht den Schlepperschlüssel mit ihrer ureigenen, humorvollen Art: „Hiermit möchte ich der armen Stadt Heiligenhaus den Schlüssel für den Wald übergeben“, sagt sie mit einem Lachen.