Heiligenhaus. . Die Stadt gehört zum neu gegründeten Zusammenschluss „Metropolregion Rheinland“. Kooperation soll Nutzen für Wirtschaft und Tourismus bringen.

Bislang hat man Heiligenhaus ja nicht unbedingt einer Metropole zugeschrieben. Das ist nun seit dem 20. Februar anders. Denn da trafen sich die Vertreter von 35 Städten, Kreisen und Verbänden in Düsseldorf, um die „Metropolregion Rheinland“ zu gründen.

Das Ziel: Durch diesen Regional-Verbund, der auch in Wettbewerb zur Metropolregion Ruhrgebiet tritt, soll die Rheinland-Region wirtschaftlich, touristisch, kulturell und verkehrs- und bildungstechnisch gestärkt und enger verknüpft werden. Teil dieses Zusammenschlusses ist der Kreis Mettmann – und damit auch Heiligenhaus. Zudem führt die Metropolregion Rheinland sogar alte Rivalen wie Düsseldorf und Köln zusammen.

Wirtschaftsförderer sieht große Vorteile

Auf große Gegenliebe stößt der neue Verbund bei Peter Parnow, Chef der Heiligenhauser Wirtschaftsförderung: Er erwartet viele Impulse von dieser Groß-Kooperation – denn schon im kleineren Maßstab hätten solche Zusammenschlüsse bereits jede Menge Vorteile. „Man muss sich nur beispielsweise anschauen, was die Schlüsselregion schon gebracht hat“, sagt Parnow.

So habe der vor gut zehn Jahren ins Leben gerufene Industrieverband für Velbert und Heiligenhaus mit seinen 180 Mitgliedsfirmen bereits jede Menge gemeinsame Projekte in Wirtschaft und Bildung auf die Beine gestellt – und so der Region sehr geholfen. „Ohne eine solche Zusammenarbeit wäre zum Beispiel der Campus Velbert/Heiligenhaus niemals realisiert worden. Da wäre die Bewerbung gnadenlos gescheitert, wenn die einzelnen Kommunen sich gegenseitig Konkurrenz gemacht hätten“, schildert Parnow.

Wirtschaftliche Strahlkraft

Und genau für solche Projekte sei auch die Metropolregion Rheinland dann im größeren Maßstab gedacht, erklärt Parnow weiter. So wohnen gleich 8,5 Millionen Menschen in den Städten und Kreisen des Verbundes, darunter etliche Fachkräfte. Und viele Unternehmen mit großem Know-How sind in der Region angesiedelt. Insgesamt verfügt das Rheinland über ein jährliches Bruttoinlandsprodukt von 291 Milliarden Euro – was rund das doppelte der Metropolregion Ruhr ist.

Diese Potenz habe auch für Investoren ein große Strahlkraft, betont Parnow. „Internationale Investoren kennen nicht unbedingt Heiligenhaus, das Rheinland aber schon eher“, berichtet er. Durch ein gemeinsames Standortmarketing könne dann eben die gesamte Region wirtschaftlich profitieren – auch Heiligenhaus und Velbert mit ihren Stärken in der Sicherungstechnik, bei der Schloss- und Beschläge- sowie in der Automobilzulieferer-Industrie. Ein ganz großes Pfund für Heiligenhaus sei zudem die absolute Nähe zum größten NRW-Flughafen in Düsseldorf, insbesondere wenn die A 44 dorthin 2021 ausgebaut sei.

Tourismus biete großes Potenzial

Auch im touristischen Bereich berge der Regional-Verbund großes Potenzial. Und auch hier zieht der Chef der Wirtschaftsförderung zunächst den Vergleich zu kleineren, übergreifenden Kooperationen: So führe etwa der Panoramaradwerg durch verschiedene Kommunen, zudem vermarkte der Tourismus-Verband „Neanderland“ die Städte des Kreises Mettmann zentral.

Von heute auf morgen wird laut Parnow natürlich noch nicht alles bei der Metropolregion Rheinland klappen. „Bei einzelnen Projekten wird noch viel Wasser den Rhein runterfließen“ Doch: Wenn die Metropolregion Rheinland richtig ins Rollen komme, werde der Nutzen für alle groß sein.