Heiligenhaus. . Fast 250 Kinder stimmten den Stadtteil lautstark auf den Höhepunkt der Session ein. Der Krachmacherumzug ist seit 15 Jahren eine Tradition.

Noch ist es mucksmäuschenstill auf dem Schulhof der Gerhard-Tersteegen-Grundschule in Hetterscheidt. Nur eine einzelne Luftschlange weht über den Asphalt. Plötzlich schallt der Schulgong durch das Gebäude, die Klassentüren öffnen sich und bunt verkleidete Kinder strömen heraus. Sie sind mit Flöten, Trillerpfeifen und Trommeln ausgestattet, um beim Krachmacherumzug lautstark für Stimmung zu sorgen.

Die schwarzen Dreadlocks fliegen Schulleiterin Christa Markus ins Gesicht, während sie mit der rund 100 Jahre alten Schulglocke alle auf dem Hof zusammentrommelt. Als Freibeuter verkleidet führt sie den Krachmacherumzug an und zeigt sich angesichts dieser Tradition sichtlich stolz: „Der Zug findet nun schon zum 15. mal statt. Da staunt man selbst schon ein bisschen.“

Fast 250 Kinder laufen mit

Bis sich die fast 250 Kinder aus Schule und Kindergarten an diesem Morgen in Bewegung setzen, dauert es allerdings ein bisschen. Einmal losmarschiert, werden sie direkt wieder ausgebremst. Bereits an der Schule haben sich zahlreiche Eltern versammelt, um einen wahren Süßigkeiten-Regen auf die bunte Truppe herunterrieseln zu lassen.

Doch nicht nur die Eltern haben etwas im Gepäck, auch Christa Markus kommt nicht mit leeren Händen. „Die Kinder haben Karnevalsorden für die treuen Zuschauer gebastelt. Wir verleihen sie in diesem Jahr zum ersten Mal“, freut sich die Schulleiterin.

Bereits im vergangenen Jahr wurde der kleine „Prunkwagen“ eingeweiht. Der reich geschmückte Bollerwagen rollt auch nun wieder durch Hetterscheidt – vorbei an allen wartenden Streckenposten.

Keine Kämpfe um Süßigkeiten

„Hier muss niemand um die Süßigkeiten kämpfen. Die Kinder teilen untereinander natürlich auch, aber die Eltern und Anwohner sind sehr spendabel“, erklärt Christa Markus mit einem Augenzwinkern.

Doch nicht nur für die Kinder gibt es auf dem Fußmarsch durch die Siedlung viele Überraschungen, an der Lessingstraße können die Lehrer einen Boxenstopp einlegen. „Viele fragen uns schon weit im Voraus, ob der Umzug wieder stattfindet. Es stärkt das Gemeinschaftsgefühl im ganzen Stadtteil.“ Echte Fründe ston zesamme, würden die Höhner bei diesem Anblick singen.