Heiligenhaus. . Die Heiligenhauser Line-Dance-Gruppe feierte ihr fünfjähriges Bestehen. 100 Gäste schwangen ihr Tanzbein. Die Gruppe sucht noch Interessierte.
Auf den Tischen stapeln sich die Muffins. Die Getränkekarte ist liebevoll auf ein paar Cowboystiefel gedruckt worden und aus den Boxen schallt „Country Roads“. In der Mitte des Saales tanzen sich die Heiliners warm. Seit fünf Jahren gibt es die Line-Dance-Gruppe nun schon: ein Grund zum Feiern. Die rund 100 Gäste der Geburtstagparty kamen von nah und fern in den Ratskeller, um gemeinsam mit den Heiligenhauser Damen zu tanzen.
„Left Shuffle, Triple Toern, Chassé“, ruft Choreograf Dirk Leibing aus Hamburg durch das Mikrofon. Laien verstehen wahrscheinlich nur Bahnhof, doch die rund 100 Line Dancer aus Deutschland und den Niederlanden drehen sich, tippen mit ihren Fußspitzen auf den Boden und trippeln seitwärts durch den Raum. So schnell, dass einem vom Zusehen schon schwindelig wird. Einen Knoten in den Beinen bekommt erstaunlicherweise an diesem Tag niemand – und das, obwohl sie diese Choreografie zum allerersten Mal tanzen.
Dieselbe Choreografie zu einem Lied
Das Geheimnis liegt in den Begriffen, die ihnen Leibing von der Bühne aus zu ruft. Sie verraten den Tänzern, wie genau sie sich bewegen müssen. „Außerdem tanzt man zu einem bestimmten Lied immer dieselbe Choreografie. Nicht nur in Deutschland, auch im Ausland“, erklärt Line-Dancerin Brigitte Denné.
Vor fünf Jahren gründete sie die Heiliners und ist seitdem Feuer und Flamme. Angefangen hat alles mit der Lust, sich zu bewegen und Gleichgesinnte beim Linien-Laufen kennen zu lernen. Obwohl jeder für sich die einzelnen Schritte tanzt, bewegt man sich dennoch gemeinsam in einer Gruppe. „Es geht für mich darum, Spaß zu haben.
Der Tanz macht süchtig
Wenn man einmal angefangen hat, wird man süchtig und hört nicht mehr auf“, findet Denné. Die tanzenden Geburtstagsgäste dürften ihr in diesem Punkt zustimmen. Sie kommen nicht nur aus der direkten Umgebung, wie Düsseldorf oder Wuppertal, sondern auch aus Hamburg und den Niederlanden. Dort, jenseits der Deutschen Grenze, ist der Line Dance mittlerweile weit verbreitet.
Seine Wurzeln hat der Line Dance allerdings in den USA. Dort wurde er im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelt und erlebt seither eine wachsende Fangemeinde, die in den 1960er Jahren auch nach Europa herüber schwappte. „Schön wäre es, wenn es in Heiligenhaus auch einen Trend erleben würde“, findet Denné. „Bei den Heiliners sind wir zurzeit 13 Tänzer. Es wäre toll, wenn es noch mehr werden würden“, ergänzt sie.
Für jedes Alter geeignet
Wer beim Line Dance an Cowgirls und derbe Lederstiefel denkt, liegt zwar nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Zwar tanzen die Line Dancer auch zu Country-Klängen, doch ein Großteil der Choreografien basiert auf modernen Stücken, die sich in den Radio-Charts wiederfinden lassen. „Außerdem ist es für jede Altersklasse geeignet“, ergänzt Brigitte Denné.
Dann mischt sie sich wieder unter ihre Gäste, um das Tanzbein zu schwingen.
>>> EINSTIEG INS TRAINING JEDERZEIT MÖGLICH
- Die Heiliners trainieren immer mittwochs im Ratskeller an der Hauptstraße 144. Für Fortgeschrittene geht es um 18 Uhr aufs Tanzparkett. Anfänger sind um 19.30 Uhr mit dem Line-Dance-Training dran.
- Mitzubringen sind bequeme Schuhe. Interessierte können sich mit Brigitte Denné unter 0170/29 68 766 oder brigitte.denne@googlemail.com in Verbindung setzen. Ein Einsteigen ist jeder Zeit möglich.