Die Diakonie betreibt vier der fünf Heiligenhauser Ogatas als Träger - und will das Angebot ausdehnen

Vor vier Jahren startete die Bundesregierung ihr Programm "Zukunft Bildung und Betreuung", das unter anderem einen massiven Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder und Jugendliche vorsieht. Seitdem sind deutschlandweit rund 2 800 Offene Ganztagsschulen (Ogatas) entstanden, fünf davon in Heiligenhaus. Detlef Weber vom Diakonischen Werk hat den Aufbau der hiesigen Einrichtungen von Anfang an begleitet - und ist vom Ogata-Konzept überzeugt. "Wir haben in dieser Zeit durchweg positive Erfahrungen sammeln können. Heute verfügen wir über eine Struktur, die sich bewährt hat", so der Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie.

Derzeit betreibt der Wohlfahrtsverband vier Heiligenhauser Ogatas. Neben der Ganztags-Grundschule an der Schulstraße gehören dazu die GS Sankt Suitbertus, die GS Gerhard-Tersteegen sowie die GS Adolf-Clarenbach. Seit der Eröffnung der ersten Einrichtung, so Weber, sei die Zahl der betreuten Kinder immer weiter angestiegen. "An der Schulstraße haben wir im Schuljahr 2005/2006 mit 25 Plätzen angefangen. Im kommenden Schuljahr werden es über 50 sein." Und: Mit insgesamt 300 Schülern, die das Nachmittags-Anbegot der Diakonie wahrnehmen, liegt die Auslastung der Heiligenhauser Tagesstätten deutlich oberhalb des Bundesdurchschnitts. "Derzeit werden etwa 40 Prozent aller Grundschüler auch in der Ogata betreut. Das ist ein vergleichsweise hoher Wert", erklärt Weber.

Auffallend hoch ist in den Heiligenhauser Ganztagsschulen indes auch der Anteil von Einwanderer-Kindern. "Allein in der Ogata an der Schulstraße haben etwa 60 bis 70 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund. Wobei diese Gruppe nur 30 Prozent aller Grundschulkinder ausmacht", sagt Weber.

Zurückzuführen sei diese Entwicklung zum einen auf die berufliche Situation der Eltern, die vielfach als selbstständige Einzelhändler arbeiten. Zum anderen werde das Ogata-Konzept sehr häufig als attraktive Möglichkeit der Sprachförderung angesehen. "Viele dieser Eltern hoffen zu Recht darauf, dass ihre Kinder im Rahmen der Nachmittagsbetreuung vorhandene Defizite im sprachlichen Bereich ausgleichen können. Tatsächlich funktioniert die Verständigung bei einigen Schülern bereits nach wenigen Monaten viel besser", so Weber.

Aufgrund der großen Nachfrage will die Diakonie ihr Ogata-Angebot in den kommenden Monaten weiter ausbauen. Am Standort Schulstraße wird derzeit das ehemalige Pastorat zur Tagesstätte umgebaut, am 6. August soll die Einrichtung bezugsfertig sein. "Nach den Sommerferien werden wir dort mit einer weiteren Gruppe einziehen", erklärt Detlef Weber. dre "40 Prozent aller Grundschüler werden in der Ogata betreut"