Heiligenhaus. . Der Beton- und Stahlbetonbauer Henrik Fleischer aus Heiligenhaus belegte beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks den dritten Platz.

Ein Junge spielt mit seinem Bruder im Garten. Sie buddeln mit Spielzeug alte Heizungsrohe ein, bauen mit Kieselsteinen eine Straße. Der Junge heißt Henrik Fleischer und ist mittlerweile 20 Jahre alt. Das Arbeiten auf der Baustelle lässt den jungen Mann seit seiner Kindheit nicht mehr los. Seine Begeisterung hat sich nun für ihn ausgezahlt. Der junge Heiligenhauser ist beim bundesweiten Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks mit dem dritten Platz ausgezeichnet worden.

Nach der Mittleren Reife auf der Gesamtschule beginnt Henrik Fleischer eine Lehre als Beton- und Stahlbetonbauer, zunächst in seiner Heimatstadt, dann in Velbert. Seine Lehrzeit beendet er bei der Firma Crone. Aber nicht irgendwie, sondern mit Bravour. Henrik Fleischer absolviert seine Gesellenprüfung als Bester im Kammerbezirk Düsseldorf. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich das Zeug dazu habe“, sagt der junge Mann. Dann war ihm auch schon klar: „Ich lege mich ins Zeug, damit ich ein Stipendium für den Meister bekomme.“ Mit Erfolg: Das Stipendium hat er in der Tasche.

Beste Lehrlinge aus 83 Berufen

Denn die nordrhein-westfälischen Kammersieger haben die Chance bekommen, noch eine Prüfung, eine Art Gesellenstück zu bauen – auf Zeit. Die Herausforderung nimmt Fleischer an und gewinnt. „Die besten Lehrlinge aus 83 Berufen sind nach Dortmund eingeladen worden“, berichtet er. „Zwischen Live-Musik und regionalen Künstlern haben wir unsere Urkunden erhalten“, sagt Fleischer. Damit ist seine Geschichte noch nicht zu Ende. Denn mit dem Sieg kommt noch der Bundesentscheid.

Henrik Fleischer fährt nach der Arbeit nach Mölln. Am nächsten Tag tritt der gegen die Besten aus den übrigens Bundesländern an. Genau wie beim Landeswettbewerb bekommt er eine Aufgabe, die er innerhalb von acht Stunden bewältigen muss. Der Schwierigkeitsgrad sei dort höher, sagt Fleischer. Diesmal wird es eine „Elementschalung für eine Wandecke ohne Bewehrung“ werden.

Die Anstrengung lohnt sich

Damit macht der Heiligenhauser den dritten Platz in Deutschland. Ein Grund zum Feiern? Keine Zeit. „Nach den Ehrungen bin ich am nächsten Tag immer direkt arbeiten gegangen“, sagt Henrik Fleischer.

Und zwar im elterlichen Betrieb, Fleischer-Bau in Heiligenhaus. Die dritte Generation ist eingestiegen. „Da übernehme ich deutlich mehr Verantwortung, insbesondere, wenn meine Eltern im Urlaub sind“, sagt er. „Es bringt mich und die Firma nach vorne.“ Nach drei Gesellenstücken resümiert er: „Drei Jahre Anstrengung lohnen sich!“ Im Juni beginnt die Meisterschule. Und vielleicht bekommt er später auch einen Sohn oder zwei, die wie er und sein kleiner Bruder auf der Baustelle groß werden und Fleischer Bau in die vierte Generation führen.