Heiligenhaus. . Wie Knirpse auch bei Rauch den Durchblick behalten können: Die örtliche Feuerwehr kommt zur Brandschutzerziehung in die Kita Hetterscheidt.
Laute Hilferufe erschallen aus der Turnraum der Kita Hetterscheidt. Glücklicherweise ist dort kein Unglück geschehen, sondern Kinder lernen, richtig zu reagieren, sollte es einmal brandgefährlich werden.
Bei einem Feuer entscheiden oft Minuten über Leben und Tod. Damit auch kleine Kinder wissen, wie sie Feuer verhindern können oder sich im Brandfall richtig verhalten, kommt die Heiligenhauser Feuerwehr zur Brandschutzerziehung in die Kita.„Das ist ein gesetztlicher Auftrag“, erklärt Jörg Brunnöhler, stellvertretender leiter der örtlichen Wehr und für die Brandschutzerziehung in Kitas, Schulen und Betrieben zuständig.
Aufmerksamkeit ist gefragt
In einem Zimmer in der Kita Hetterscheidt breitet sich beißender Qualm aus – Kinder und Erzieherinnen stehen gespannt daneben. Auf die Idee, jetzt zum Feuerlöscher zu greifen oder gar die Feuerwehr zu rufen, kommt keiner. In der Realität würde wohl niemand so ruhig bleiben.
Bei der Brandschutzerziehung für die Kleinsten ist jedoch Aufmerksamkeit gefragt. Und die sichert sich Jörg Brunnöhler nicht nur mit seiner lockeren Art, er hat ein ganz besonderes, mobiles Werkzeug mitgebracht: das Rauchdemohaus.
Miniaturgebäude erfüllt wichtigen Zweck
Die liebevoll ausgestatteten Zimmer des Miniaturgebäudes erfüllen einen wichtigen Zweck. Mit dem Geschenk des Feuerwehr-Fördervereins kann Jörg Brunnöhler nämlich die schnelle und vor allem gefährliche Rauchausbreitung in einem Haus zeigen. Mit Hilfe einer kleinen Nebelmaschine, die per Fernbedienung in Betrieb gesetzt werden kann, können die Räume des Hauses verraucht werden. Türen lassen sich mittels Seilzug öffnen und schließen. Und plötzlich erfüllt ein durchdringender Piepston die Kita in der Herderstraße. Der Rauchmelder im Dachgeschoss des Miniaturgebäudes ist angesprungen.
Dass Feuer aber nicht nur „böse“ ist, erfahren die Hetterscheider Mädchen und Jungen auch von Jörg Brunnöhler. Denn gerade zur Weihnachtszeit sorgen Lichter und Flammen für Stimmung, gehören zu alten Traditionen oder zum Brauchtum.
Nur im Beisein von Erwachsenen
Und damit die Kleinen lernen, wie man beispielsweise ein Streichholz anzündet, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen, übt er mit den Kindern höchstpersönlich. Natürlich nicht, ohne mehrfach zu betonen, dass Kinder nur im Beisein von Erwachsenen Feuer machen dürfen. „Immer vom Körper weg“, erklärt Brunnöler.
Lias führt zaghaft das Streichholz über die Schachtel. Das Holz will sich einfach nicht entzünden. Mit etwas Unterstützung von der Feuerwehr klappt es dann doch, schnell ist auch das Teelicht angesteckt und das Hölzchen wieder gelöscht. Lias erntet Applaus und strahlt.
Auf das Thema vorbereitet
Für Anja Stalberg-Donath ist die Brandschutzerziehung in der Einrichtung eine tolle Sache. „Die Kinder werden für den Umgang mit Feuer sensibilisiert und transportieren viel nach Hause“, sagt die Leiterin der Caritas-Kita. Bereits im Vorfeld der Aktion wurden die Kleinen mit Büchern und Arbeitsblättern auf das Thema vorbereitet. Und am Ende der Einheit mit Jörg Brunnöhler sind die Knirpse nicht nur Feuer und Flamme, sondern erhalten sogar eine kindgerechte 112-Urkunde.