Elterninitiative hat ein Volksbegehren zum Abitur nach neun Jahren erwirkt. Auch die Heiligenhauser können ab 2. Februar ihre Stimme abgeben.

  • Eltern und Schüler sollen zukünftig wieder die Wahl haben, das Abitur nach 13 Jahren zu machen
  • Dazu gibt es in NRW zwischen 2. Februar und 7. Juni ein Volksbegehren
  • Stimmen können im Bürgerbüro zu den üblichen Öffnungszeiten und an vier Sonntagen abgegeben werden

Während die Gesamtschule Heiligenhaus das Abitur nach 13 Jahren anbietet, haben die Schüler am Immanuel-Kant-Gymnasium seit einigen Jahren nur zwölf Jahre Zeit, um den höchsten deutschen Schulabschluss zu machen. Doch das könnte sich bald wieder ändern. Denn geht es nach den Initiatoren des Volksbegehrens „G9jetzt“, dann sollen Eltern und Schüler zukünftig wählen können, das Abitur nach 13 Jahren zu machen.

Dazu wird es ab Donnerstag, 2. Februar, ein Volksbegehren geben, bei dem auch alle wahlberechtigten Heiligenhauser mitstimmen können. Die entsprechenden Listen sollen im Bürgerbüro des Heiligenhauser Rathauses ausgelegt werden. „Das ist in allen Städten einheitlich geregelt“, sagt Stefan Kondring, Leiter des Bürgerbüros.

Wählerverzeichnis liegt bereits aus

Bereits jetzt liegen bis zum Freitag Listen mit dem Wählerverzeichnis im Bürgerbüro aus, berichtet Kondring. Wie bei Wahlen auch können Bürger darin nachsehen, ob sie wahlberechtigt sind. Das werde aber kaum genutzt, sagt Kondring. Wahlberechtigt sind deutsche Bürger, die mindestens 18 Jahre alt sind und ihren ersten Wohnsitz in NRW haben.

Die Eintragungslisten für das Volksbegehren liegen dann von Donnerstag, 2. Februar, bis zum 7. Juni im Bürgerbüro das Rathauses aus. Wahlberechtigte können dort zu den Öffnungszeiten montags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 13 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr ihre Stimme abgeben. Außerdem öffnet das Bürgerbüro an vier Sonntagen (19. Februar, 26. März, 30. April und 28. Mai) von 9 bis 13 Uhr. „Das ist gesetzlich vorgeschrieben“, sagt Kondring. Er muss dafür per Dienstanordnung jeweils einen Mitarbeiter abstellen. Der sei dann aber nur für die Wahl zuständig. „Es können dann zum Beispiel keine Sperrmüllkarten abgeholt werden“, sagt Kondring.

Über eine Million Stimmen sind nötig

Der Leiter des Bürgerbüros hofft, dass es in Verbindung mit den Landtagswahlen am 14. Mai nicht zu Engpässen kommt. „Es ist für uns nicht absehbar, wie viele beim Volksbegehren abstimmen, da haben wir keine Erfahrungswerte“, sagt Kondring. Er sei jedenfalls gespannt, wie das Volksbegehren angenommen werde.

Mehr als eine Million Stimmen muss die Elterninitiative für „G9jetzt“ in NRW zusammenbekommen, damit das Landesschulgesetz geändert wird. Die Initiative kritisiert, dass die Schüler nun bis in den Nachmittag hinein Unterricht haben und der Druck immer mehr zunimmt. 2012 habe eine EMNID-Umfrage gezeigt, dass 79 Prozent der Eltern eine Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren wünschten, so die Initiative.

>>>ZAHL DER WOCHENSTUNDEN IST DEUTLICH GESTIEGEN

  • Gut 3000 Unterschriften hat die Elterninitiative „G9jetzt“ nach eigenen Angaben für den Antrag auf das Volksbegehren gesammelt, das nun stattfindet.
  • Statt früher 29 haben Schüler beim Abitur nach zwölf Jahren 33 Wochenstunden, kritisiert die Initiative. Durch den vermehrten Nachmittagsunterricht fehle Zeit zur Persönlichkeitsentwicklung, für Sport, Hobbys, Freunde und die Entwicklung der persönlichen Reife. Info: www.g9-jetzt-nrw.de.