Heiligenhaus. . Zwei Jahre war die Stelle des Parrvikars vakant. Ab Februar übernimmt Pfarrer Matthias Fobbe einen Teil der seelsorgerischen Aufgaben.

  • Matthias Fobbe ist aktuell noch als Pfarrvikar in Velbert tätig, fängt im Februar in Heiligenhaus an
  • Der „Neue“ ist zwar noch nicht im Dienst, fühlt sich aber schon sehr willkommen in der Stadt
  • Der gebürtige Sauerländer möchte seinen Schwerpunkt auf die Jugendarbeit legen

Er schwingt sich gerne in den Sitz seiner Suzuki, hört Klassik und Techno, lies Krimis und hält zukünftig die Messe in Heiligenhaus – Matthias Fobbes Hobbys verbindet man nicht zwangsläufig mit seiner Funktion. Der 52-Jährige Pfarrer verstärkt ab Februar das Team der katholischen Gemeinde.

Zwei Jahre lang war die Pfarrvikars-Stelle vakant, ab Februar erhält Pfarrer Alfons Demand wieder tatkräftige Unterstützung. Matthias Fobbe ist aktuell noch in gleicher Funktion in der Nachbarstadt Velbert tätig. Zwar ist der neue Pfarrvikar noch gar nicht im Dienst, doch fühlt er sich schon jetzt in Heiligenhaus sehr willkommen.

„Die Familie hat das Christsein geprägt“

Bereits in der Oberstufe stand für den gebürtigen Sauerländer fest: „Ich will etwas mit Menschen machen“. Fobbe entstammt einer stark katholisch geprägten Großfamilie. „Die Familie hat das Christsein geprägt“, sagt er. Neben einem Kirchenmusiker sei er jedoch der einzige, der beruflich in den Dienst der Kirche trat.

1996 im Kölner Dom zum Priester geweiht, arbeitete er zunächst als Kaplan in Hennef. Nach einem Konflikt mit dem damaligen Erzbischof Kardinal Meißner bat Fobbe 1998 um Bedenkzeit und eine Beurlaubung.

Einem Zusatzstudium zum Sozialmanager folgte eine „spannende Zeit des Arbeitens im wirtschaftlich streng profitorientierten Umfeld“. Doch Kirche ließ ihn nie los. „Berufung ist Berufung“, sagt er und schmunzelt. Fobbe musste nach einer siebenjährigen Auszeit eine Entscheidung fällen.

Zurück zur Kirche

Pro Jahr 70 000 Kilometer zu fahren und wegen des Jobs alle Sozialkontakte einzudampfen, konnte für ihn nicht der Sinn des Lebens sein. Er wollte zurück in seinen alten Job, zurück zur Kirche.

Dort hatte sich während seiner Auszeit vieles bewegt. Neben seiner Job bei einer Personalentwicklungsgesellschaft, arbeitete er nebenberuflich als Subsidiar, also als Unterstützungskraft, in der Velberter Gemeinde. Nach seiner kompletten Rückkehr in den priesterlichen Dienst folgten Stationen in Düsseldorf und wieder Velbert.

Unterstützung bei allen priesterlichen Aufgaben

Und auch über die Stadtgrenze nach Heiligenhaus hat es den Geistlichen hin und wieder verschlagen. Zu den zwei Hochzeiten, die er bereits in der Kapelle St. Jakobus zelebriert hat, werden in den kommenden Jahren sicherlich noch viele hinzu kommen. Denn Fobbe unterstützt Pfarrer Demand bei allen priesterlichen Aufgaben in der Stadt. Zunächst bleibt sein Wohnsitz aber in Velbert.

„Im Herbst möchte ich nicht nur in Heiligenhaus arbeiten, sondern auch wohnen“, wünscht er sich. Bis dahin, wird man ihm wohl öfter strampelnd auf dem Panoramaradweg begegnen können. Denn dort möchte er Fitness und den Weg zur Arbeit ganz praktisch miteinander kombinieren.

Schwerpunkt im Jugendbereich

Matthias Fobbe freut sich auf die neuen Aufgaben und Wege, die nun vor ihm liegen. Er möchte einen Schwerpunkt im Jugendbereich setzen, mit den Studenten der Hochschule zusammenarbeiten. Aber erstmal möchte er einen Rhythmus finden und alle Akteure der Gemeinde kennenlernen.

Pfarrer ohne eigene Gemeindeleitung

  • Ein Pfarrvikar ist ein Pfarrer, der nicht mit der Leitung einer Gemeinde beauftragt ist.
  • 1964 wurde Matthias Fobbe in Balve, der westfälischen Heimat seines Vaters geboren. Aufgewachsen ist er in der Heimat seiner Mutter, in Wissen an der Sieg. 1983 begann Fobbe sein Studium in Bonn, nach dem Vordiplom ging es nach Kinshasa (Kongo), wo er einen schweren Unfall erlitt. 1995 wurde er in Düsseldorf zum Diakon geweiht.
  • Matthias Fobbe möchte Kontakt zu Randgruppen im sozialen Bereich aufbauen. „Ich möchte Leute für Kirche ansprechen“, sagt der Pfarrer.