Heiligenhaus. . Eine gute Vorbereitung ist für Wintersportler ein Muss. Was man vor dem Skiurlaub beachten sollte.
Ski und Rodel gut könnte es derzeit auch in Heiligenhaus an manchen Stellen heißen. Die bekannten Rodelstrecken im Stadtgebiet werden zwar von manchen Kindern genutzt – aber zum Skifahren oder Snowboarden reicht es dann doch nicht. Wer sich in den nächsten Wochen weiter weg in den Skiurlaub aufmacht, der sollte sich schon jetzt darauf vorbereiten. Wie man fit auf der Piste steht und diese heile runter kommt, darum geht es in dieser Folge unserer Serie Fit in den Winter.
Gebrochene Knochen, gerissene Bänder, ausgekugelte Schultergelenke – schlimme Verletzungen hat der Physiotherapeut Alexander Fräcke bereits in seiner Praxis behandelt. Deswegen ist seine wichtigste Botschaft an alle Wintersportler: „Der richtige Schutz ist besonders wichtig. Helm und Protektoren sollten immer getragen werden!“ Er sei ein großer Fan von Schutzausrüstung, denn diese habe schon einige seiner Patienten vor schlimmen Verletzungen bewahrt.
Mindestens genauso wichtig sei es, so Fräcke, nur gut vorbereitet die Pisten zu betreten. „Wer zum ersten Mal auf den Skiern oder auf dem Snowboard steht, der sollte das auf keinen Fall ohne professionelle Anleitung tun – da heißt es ab in die Skischule!“ Denn es gibt beim Wintersport gleich zwei Herausforderungen: „Man muss wissen, wie die Bretter zu beherrschen sind – aber auch, wie man seinen eigenen Körper dabei steuern muss.“
Skikurs beim Sportverein
Außerdem sollten Anfänger vor dem ersten Pistenspaß schon einen vorbereitenden Skikurs belegen: „Es gibt Kurse bei der VHS, einige Vereine bieten auch in den Wintermonaten Skigymnastik an. Hier wird gezielt die Muskulatur vorbereitet, denn gerade bei Anfängern ist die intramuskuläre Koordination, die für den Schwung, das Lenken und Bremsen verantwortlich ist, noch nicht so gut ausgeprägt“, erklärt der WAZ-Fitnessexperte.
Aber auch der geübte Skifahrer muss sich auf den Pistenurlaub vorbereiten. Koordination und Gleichgewicht sollten nun trainiert, Dehn- und Kraftübungen durchgeführt werden. „Es ist völlig egal, ob ich Alpin- oder Langlaufski betreibe oder Snowboard fahre, die Bewegungsabläufe sind größtenteils gleich. Wir brauchen eine gewisse Oberkörperstabilisierung bei gleichzeitiger Hüftbewegung.“
Die Bewegung komme aus dem Rücken und Bauch, deswegen sollte die Muskulatur gezielt trainiert werden. „Außerdem brauchen wir eine gute Po- und Oberschenkelmuskulatur, ebenfalls trainiert werden sollten auch die Waden“, rät der Physiotherapeut.
Kleine Übungen, wie der Zehenstand oder das Abrollen von den Zehen zur Ferse helfen da genauso wie Kniebeugen oder Übungen mit einem Terraband, empfiehlt Fräcke. Auch Faszientraining helfe, den Körper geschmeidiger zu machen. „Vorbereitend kann man auch Inlineskaten oder Longboard fahren, da bekommt man ein gutes Gleichgewichtsgefühl und hat einen ähnlichen Bewegungsablauf.“ Und wer ein Trampolin hat, der könne auch dies hervorragend zum Stabilisationstraining benutzen.