Künftig sollen Kunden kleine Beträge einfacher kontaktlos bezahlen können. Über das Smartphone gibt es auch immer mehr Möglichkeiten.

Wer in Zukunft sonntagmorgens zum Bäcker geht, um frische Brötchen zu holen, der wird nicht mehr unbedingt in der Tasche nach passendem Kleingeld suchen müssen. Denn geht es nach der Kreissparkasse, dann sollen Kunden bald einfach ihre EC-Karte an ein Terminal halten können und der fällige Betrag bis zu 25 Euro wird ohne das Eingeben einer Geheimzahl vom Girokonto abgebucht.

Das neue Bezahlverfahren befinde sich derzeit in der Entwicklung, so Lutz Strenger, Sprecher der Kreissparkasse Düsseldorf. „Einige Pilotsparkassen testen es bereits“, sagt er. Die EC-Karten der Sparkasse seien bereits technisch dazu in der Lage. Nun befinde man sich in Gesprächen mit den Einzelhändlern, „um Akzeptanz für das neue Verfahren zu finden.“ In etwa einen Jahr könnte es so weit sein.

Ähnliche Modelle gibt es bei der Sparkasse bereits seit 1996. Damals wurde die sogenannte Geldkarte eingeführt – ein System, bei dem man am Geldautomaten kleine Beträge auf die EC-Karte laden und damit bezahlen konnte. „Das hat sich aber nie richtig durchgesetzt“, sagt Strenger. Hoffnung keimte in Bankenkreisen auf, als ab 2007 an Zigarettenautomaten zwingend mit der Geldkarte bezahlt werden musste. Damit sollte die Altersbeschränkung für Zigaretten kontrolliert werden. Doch im Handel habe an der Geldkarte kaum ein Kunde Interesse gefunden. „Das Aufladen machen viele Menschen einfach nicht gerne, denn es hält auf“, sagt Strenger.

2012 wurde die Geldkarte zum kontaktlosen Bezahlverfahren „GiroGo“ weiterentwickelt. Doch auch hier muss Guthaben auf die EC-Karte geladen werden. Und so bilde das zukünftige kontaktlose Bezahlen mit direkter Abbuchung vom Girokonto „eine logische Weiterführung“ der bisherigen Modelle, sagt Strenger.

Mit dem Smartphone zahlen

Gleichzeitig setzt die Kreissparkasse aber auch auf die Weiterentwicklung der Bezahlmöglichkeiten über das Smartphone. Beim normalen Banking gibt es mit den Sparkassen-Apps bereits viele Möglichkeiten. Seit Ende November sind darüber Überweisungen direkt von Handy zu Handy möglich. Benötigt wird dazu nach Angaben der Sparkasse ausschließlich die Telefonnummer des Empfängers. Außerdem können Rechnungen mit dem Smartphone fotografiert werden und die App erkennt zahlungsrelevante Daten und übernimmt diese in die Überweisung. „Das funktioniert hervorragend“, sagt Strenger. Auf marktreife mobile Bezahllösungen mit dem Smartphone warte der Handel allerdings noch.

Der Trend geht auf jeden Fall immer mehr in Richtung bargeldloses Bezahlen. Die meisten ihrer Kunden bezahlten nach wie vor mit Bargeld, sagt Lutz Strenger. Doch der Bargeld-Anteil sinke immer mehr. 2014 seien es noch 53,3 Prozent gewesen, 2015 nur noch 52,4 Prozent. Der Kartenumsatz steige dagegen immer mehr und habe zuletzt 44,5 Prozent betragen. Sorge, dass das Bargeld verschwinde, müsse sich aber niemand machen. „In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird sich vieles ändern“, sagt Jürgen Eismann, Leiter Electronic Banking bei der Kreissparkasse. „So gern Kreditwirtschaft und Händler es in der Hand hätten – letzten Endes bestimmt der Kunde, was er will und welches Bezahlverfahren sich durchsetzen wird.“