Heiligenhaus. . Schneewette wird in zwei Wochen eingelöst. Heinz Nardmann musste an Neujahr gar nicht messen. Urgestein feiert in diesem Jahr 90. Geburtstag.
- Schiedskommissar Heinz Nardmann brauchte am Neujahrsmorgen gar nicht zu messen
- Schneewette wird am übernächsten Sonntag in der Ogata der Tersteegenschule eingelöst
- Für Bürgermeister Dr. Jan Heinisch ist die Schneewette immer auch der erste Neujahrsempfang
„Na, wo ist denn der Schnee?“ fragten gestern Morgen kurz vor Elf leicht amüsiert die ersten Besucher der Hetterscheidter Schneewette. Vor der Sparkassenfiliale fiel ihr Blick lediglich auf eine blass-grüne Rasenfläche, überzogen von vielen Hundehaufen. „Das war bestimmt kein Hetterscheidter“, vermutete Rolf Praast, der ehrenamtliche Mitarbeiter des Stadtarchivs.
Trotz dieser unappetitlichen Hinterlassenschaften positionierten sich die Wettpartner – Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und Bürgervereinsvorsitzender Reinhold Unger zusammen mit Schiedskommissar Heinz Nardmann – auf dem schmuddeligen Grün. Der Chef des Hetterscheidter Bürgervereins freute sich, dass trotz langer Nacht doch so viele Besucher gekommen waren. „Ja, ich bin noch ein bisschen müde“, gab er zu.
Frisch zeigte sich hingegen Bürgermeister Dr. Jan Heinisch: „Die Schneewette ist immer der erste Neujahrsempfang“, stellte er fest und richtete Grüße von seiner Stellvertreterin Ulrike Martin aus: „Sie schickte mir eben noch eine SMS, sie liegt mit einer schweren Erkältung im Bett.“ Frei nach dem Barockdichter Andreas Gryphius wünschte der Bürgermeister allen Anwesenden ein lebendiges Jahr 2017 mit vielen schönen Augenblicken.
Langer Zollstock darf nicht fehlen
„Leider Gottes gibt es in diesem Jahr wieder keinen Schnee“, bedauerte Schiedskommissar Heinz Nardmann, der dennoch nicht auf seinen langen Zollstock verzichtete. „Ich hoffe, dass nicht beide Parteien auf Schnee gesetzt haben, sonst müssen wir am Ende noch die Wettregularien verändern.“ Das Urgestein der Schneewette wird in diesem Jahr 90. „Ich überlege, irgendwie in Hetterscheidt zu feiern, vielleicht im Rahmen des Appeltaatenfestes.“
In knapp zwei Wochen, am 15. Januar, wird die Schneewette in der Ogata der Tersteegenschule eingelöst, wenn die Umschläge mit den Wettvorschlägen geöffnet werden. „Ich bitte alle Interessenten, sich rechtzeitig anzumelden, denn wir haben dort nicht viel Platz, vielleicht müssen wir mal ein Zelt aufbauen.“ Kein Schnee, aber dafür gab’s Schneekorn. Margret Wulf reichte die hochprozentige Spirituose herum. Nijole Pezlybiene verteilte wie jedes Jahr Kalender an die Herren, einen Piccolo an die Damen, und die Kinder freuten sich über eine süße Tüte.