Heiligenhaus. . In der kalten Jahreszeit ist es wichtig, den Körper fit zu halten. Ein gesundes Training unterstützt das Immunsystem und stärkt die Abwehrkräfte.

Das Fahrrad ist im Keller, die Laufschuhe sind bis zum Frühjahr im Schrank abgestellt – doch wer es liebt, im Freien Sport zu treiben, sollte in den Wintermonaten nicht generell darauf verzichten. Denn wer jetzt weiter fit bleibt, der kann nicht nur seine Abwehrkräfte stärken. Wie einfach man im Winter sportlich bleiben kann, erklärt unser WAZ-Fitnessexperte Alexander Fräcke im zweiten Teil unserer Serie ‘Fit in den Winter’.

Wer den Panoramaradweg zu Fuß oder sogar mit seinem Hund begehen möchte, für den hat jetzt die richtige Jahreszeit begonnen. Denn viele Fahrradfahrer, Skater und Läufer verzichten bei Temperaturen unter zehn Grad auf sportliche Betätigung an frischer Luft. Dabei sei das gar nicht nötig: „Wer jetzt draußen Sport machen möchte, der muss sich natürlich gut vorbereiten und schützen“, weiß Physiotherapeut Alexander Fräcke.

Und das heißt, neben einer besonders gesunden Ernährung auch die richtige Bekleidung. „Der geübte Läufer trägt Funktionswäsche. Die muss nun natürlich noch besser auf Regen und Kälte abgestimmt werden.“ Ein Mundschutz aus besonderem Flies sei hilfreich für Personen, die Probleme mit den Bronchien haben. „Dann ist die eingeatmete Luft nicht mehr so kalt“, weiß Fräcke.

Auch auf die Schuhe sollte man achten. „Die Böden sind nun natürlich viel rutschiger“, warnt Fräcke vor bösen Stürzen. Dieses gelte auch für das Fahrradfahren und Skaten, so Fräcke: „Es gibt natürlich auch Hilfsmittel, um seine Geräte winterfestlicher aufzurüsten.“ Wer lieber auf Nummer sicher gehen möchte, „der kann sich einen Ergometer für die Wohnung zulegen oder ein Laufband.“

Oder direkt ins Fitness-Studio gehen, von denen es auch in Heiligenhaus unterschiedliche gibt. „Gerade die Kombinationsmöglichkeit aus Cardio-Training für die Ausdauer und das Nutzen der Geräte für Muskelaufbau ist der große Vorteil von Fitness-Centern“, findet Fräcke, rät aber vor allem dazu, sich vorher gründlich beraten zu lassen. „Es sollte für jeden ein individuelles Trainingskonzept geben, bei dem die körperlichen Voraussetzungen bedacht werden sollten.“ Ein gutes Fitness-Studio würde ein Probetraining anbieten und auch ein persönliches Beratungsgespräch führen.

Als perfekten Wintersport empfiehlt Fräcke, das Heljens-Bad aufzusuchen: „Schwimmen und Saunieren sind zwei wirklich tolle Möglichkeiten, den Körper im Winter fit zu halten.“ Eine halbe Stunde durchgehend sollte man seine Bahnen ziehen, „mit kleinen Pausen zwischendurch oder Lockerungsübungen.“ Beliebt sei auch das Fahrradfahren im Wasser und durchaus zu empfehlen für Menschen mit Gelenkbeschwerden.

Klettern trainiert ganzen Körper

„Anschließend geht es dann in die Sauna. Das trainiert den Körper“, so Fräcke, und warnt wiederum: „Aber nur saunieren, wenn man absolut gesund ist. Sonst beschleunigt es die Entstehung einer Erkältung.“

Für wen das alles zu langweilig ist, für den gebe es auch eine wunderbare Art, sich auszupowern: „Bouldern und Klettern sind gerade sehr angesagt, es gibt diverse Hallen in der Umgebung, die das anbieten“, weiß der WAZ-Fitness-Experte. Das sei ein Ganzkörpertraining, „denn jeder Muskel wird hier beansprucht. Und es ist eine tolle Herausforderung, eine Wand, gesichert oder wie beim Bouldern ungesichert, zu erklimmen.“ Das sollte man aber nicht ohne vorherige Einweisung ausprobieren, denn sonst ist aus dem Winterspaß schnell dann doch ein Lazarett. „Und wir wollen ja, egal was für einen Sport wir machen, eben am Ende nicht auf der Couch liegen“, meint der Physiotherapeut lachend.