Die Jägerschaft Heiligenhaus-Hösel und Caterer Meuersmorp brachten Wild-Gulasch zur Tafel. Auch „Weihnachtstüten-Aktion“ wieder voller Erfolg.
„Ach was riecht das lecker“, freuen sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tafel in Heiligenhaus, als der duftende Wildschwein-Gulasch hinter die Theke getragen wird. Darauf können sich vor allem all die Bedürftigen freuen, die draußen noch gespannt auf den Einlass zu dem traditionellen Weihnachtsessen warten. Mitglieder der Jägerschaft Heiligenhaus-Hösel hatten dafür eigens ein Wildschwein geschossen und gespendet, das Team vom Catering Meuersmorp hatten aus dem erlegten Wild dann kostenlos ein festliches Essen bereitet.
„Traditionellerweise findet dieses ganz besondere Mittagessen alle zwei Jahre statt. Wir freuen uns immer wieder über die Spende der Jägerschaft“, erklärt die Standortleiterin der Tafel an der Rheinlandstraße, Christa Beyer.
Bei der Tafel ist niemand alleine
Auch Carlo Finkentey, Hegeringleiter, freut sich über die Kooperation: „Wir sind ein kleiner Verein und doch übernehmen wir gerne einen sozialen Anteil. Die Menschen sind bedürftig, der direkte Weg zu helfen, ist dieser“, sagt er. Anni kommt regelmäßig zur Tafel und ist begeistert, mal wieder so richtig deftig essen zu können. „Ich habe so eine kleine Rente, da sind Gulasch, Klöße und Rotkohl ein richtiges Highlight.“
Als dann endlich Jutta Küpper von der Jägerschaft mit dem Jägerhorn das imposante Startsignal zum Essen ertönen lässt, gibt es kein Halten mehr. Rasch sind alle Plätze belegt, der Raum ist gerappelt voll. Die Menschen kennen sich mittlerweile untereinander, freuen sich über das Wiedersehen und sind gespannt aufs Essen. Anni und ihre Freundin plaudern und tauschen sich darüber aus, wie sie Weihnachten dieses Jahr verbringen. „Ich fahre zu meinem Sohn, darauf freue ich mich schon sehr“, berichtet Anni. Ihre Freundin wird Heiligabend im Haus der Kirche sein und die Tage danach ihre Kinder besuchen. „Hier muss niemand alleine sein“, weiß sie.
Das findet auch Friedhelm: „Ich werde meine Kinder in Moers besuchen. Wir verstehen uns gut, ich bin so froh, dass der Kontakt hält“, sagt er und hat Tränen in den Augen. Er weiß die Unterstützung der Tafel sehr zu schätzen, vor allem seitdem er arbeitslos und darauf angewiesen ist. Immer wieder bedankt er sich bei den Helfern und freut sich, seit langem mal wieder so gut gegessen zu haben. Anschließend an das Festmahl gibt es sogar noch Kaffee und Kuchen.
Dabei ist und bleibt die Tafel auf Unterstützung angewiesen. Tanja Högström, Koordinatorin der Tafel-Standorte, freut sich deshalb über all die Spenden im Rahmen der „Weihnachtstüten-Aktion“. „Gerade die Ausgabe der Weihnachts-Päckchen lockt viele bedürftige Menschen an. Da ist dann in der Weihnachtszeit mal ein kleines bisschen Luxus möglich“, sagt sie.
>>> Das ist die Tafel für Niederberg
Die Velberter Tafel für Niederberg wird von der Bergischen Diakonie getragen und wurde im Jahre 2002 gegründet.
Immer mittwochs erfolgt am Standort Heiligenhaus an der Rheinlandstraße 26 die Ausgabe gespendeter Lebensmittel.
Im Schnitt besuchen um die 100 Menschen pro Woche die Tafel in Heiligenhaus und können für zwei Euro Lebensmittel aller Art erhalten.
In Heiligenhaus, Wülfrath und Velbert sind circa 5 000 Menschen auf Hartz IV-Niveau eingestuft, von denen allerdings nur rund 500 zweimal pro Woche bei der Tafel einkaufen gehen.