Wanderausstellung in der Kundenhalle der Sparkasse erinnert an NS-Zeit
Bettler, Landstreicher, Fürsorgeempfänger, Unterschichtenfamilien - sie wurden schon vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten als "asozial" bezeichnet und diffamiert. Doch erst das NS-Regime führte eine menschenverachtende "Säuberung" von "Asozialen" und "Zigeunern" im großen Stil durch - als Teil der so genannten "Endlösung" in Arbeits- und Konzentrationslagern.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe erinnert mit der Wanderausstellung "Wohnungslose im Nationalsozialismus" an das Leiden dieser Menschen. Auf 13 Tafeln werden verschiedene Lebensschicksale dokumentiert - von der "Bettlerrazzia 1933" über die "Kontrolle der Wohnungslosen" bis zum "Kampf der Rassenhygiene gegen die Minderwertigen" und die KZ-Situationen.
Wohnungslose wurden nach dem Krieg im Übrigen nicht als Opfer begriffen. Weniger als die meisten übrigen Verfolgten konnten sie auf öffentliche Unterstützung und Rehabilitation rechnen. Die Ausgrenzung dieser Menschen aus der Gesellschaft besteht bis heute. Und immer wieder sorgen Gewaltübergriffe insbesondere von Jugendlichen auf Wohnungslose für Schlagzeilen in den Medien. Die Denk- und Handlungsmuster dieser Täter gegenüber angeblich "unwerten" Menschen ähneln in erschreckender Weise denen der Nazis - auch dies zeigt die Ausstellung, die bis zum 15. Mai in der Sparkassenhalle, Hauptstraße 160, zu sehen ist. P.T.