Landschaftsverband Rheinland zeichnet Hans Schöttler (Nabu) mit dem Rheinlandtaler aus. Arbeit mit Kindern in der Natur. Bürgermeister Heinisch dankte dem "Batman von Heiligenhaus" auf besondere Weise

Gratulierten dem Träger des Rheinlandtalers Hans Schöttler: Harald Benninghoven (links, stellv. Landrat), Corinna Beck (Landschaftsverband Rheinland) und Bürgermeister Dr. Jan Heinisch (rechts). Foto: WAZ, Franz Meinert Foto: WAZ, Franz Meinert
Gratulierten dem Träger des Rheinlandtalers Hans Schöttler: Harald Benninghoven (links, stellv. Landrat), Corinna Beck (Landschaftsverband Rheinland) und Bürgermeister Dr. Jan Heinisch (rechts). Foto: WAZ, Franz Meinert Foto: WAZ, Franz Meinert © WAZ

Fledermäuse sind seine Leidenschaft und durchaus als sein Markenzeichen anzusehen. Insofern sollten die plüschigen Exemplare, die gestern von den Kronleuchtern im Ratssaal baumelten, also als liebevolle Geste der Stadt an einen besonders engagierten Menschen verstanden werden. Denn Hans Schöttler vom Naturschutzbund wurde mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ausgezeichnet - für seinen Einsatz u.a. eben für die nachtaktiven Flugkünstler. Eine Ehrung, die vor ihm im Übrigen bislang nur einem Heiligenhauser Bürger zuteil geworden ist.

Bürgermeister Dr. Jan Heinisch war höchst selbst am Vormittag auf die Leiter geklettert, um die von seiner Mitarbeiterin Astrid Grone mit Nylonfäden ausgestatteten Fledermäuse aufzuhängen. Nicht alle gleichauf wohlgemerkt. "Jede fliegt ein bisschen anders", schmunzelte der erste Bürger der Stadt, der später in seiner Rede den Naturschützer Schöttler als "Batman von Heiligenhaus" beschrieb, "weil er für das Gute eintritt" - wie die bekannte Comicfigur.

Den Schutz und den Erhalt der Artenvielfalt in Niederberg, darum geht es Hans Schöttler, dafür setzt er sich seit fast drei Jahrzehnten ehrenamtlich ein. Das sei ihm fast in die Wiege gelegt worden, erläuterte Corinna Beck, stellvertetende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, in ihrer Laudatio: "Auch Ihr Elternhaus hat dazu beigetragen, dass Sie sich immer schon für Natur und Umwelt interessiert haben, denn ihr Vater war Imker und sie hatten einen schönen Garten. Ihre Freizeit haben Sie immer irgendwo auf einem Hof verbracht." Heute geht der Ruheständler Schöttler in Kindergärten und Schulen, um Kindern und Jugendlichen die Natur nahe zu bringen, um gemeinsam mit ihnen Nistkästen für Vögel und Fledermäuse zu bauen oder Frösche zu beobachten. Für den Schnitt der Kopfweiden oder das Aufsammeln der Kröten an den Zäunen in der Hofermühle kann er Jahr für Jahr viele Helfer begeistern. Er mobilisiert die Bürger, wenn es um die Suche nach dem Kuckuck im Stadtgebiet geht oder den Schutz von Biotopen. Wenn in der Umgebung verletzte Fledermäuse aufgefunden werden, Schöttler weiß, wie man sie aufpeppelt - dank eines Erste-Hilfe-Kurses und viel Erfahrung mit den Winzlingen. "Sie brauchen Mehlwürmer und Kondensmilch", erläuterte nach so viel Lob ein sichtlich gerührter Schöttler.

Der an diesem Nachmittag nicht nur den Taler mit nach Hause nehmen durfte, sondern auch ein Batman-T-Shirt (von der Stadt) - und gebastelte Schmetterlinge aus dem kath. Kindergarten Nonnenbruch sowie eine Laudatio-Tafel der Clarenbach-Schüler. Dass die Kinder im Ratssaal auftreten würden, kam für den Geehrten übrigens völlig überraschend. "Ich habe mich total gefreut, dass die Kinder an mich gedacht haben!"