Das Projekt "Robin Hood im Paradies" ist Teil des Programms Twins 2010. Geplant ist ein internationales Jugendkulturlager mit je 20 Jugendlichen aus zehn Partnerstädten
"Heiligenhaus ist dabei - wir sind Kulturhauptstadt!", verkündete Uschi Klützke am Mittwoch im Heimatmuseum. Freude und Stolz war in ihrem Gesicht zu lesen. Beharrlich hatte die Kulturhauptstadt-Beauftragte der Stadt darum gekämpft, dass Heiligenhaus in das Partnerstadt-Leitprojekt Twins 2010 aufgenommen wird und somit auf der großen Bühne der Kulturhauptstadt Europas Ruhr 2010 mitspielt. Und das nunmehr - ganz überraschend - gleich zweimal.
Zum einen wird das internationale Jugendkulturlager "Robin Hood im Paradies" verwirklicht. Zusätzlich darf sich die Stadt Heiligenhaus im Kulturhauptstadtjahr eine Woche lang unter dem "Local Heroes"-Motto präsentieren. Bisher als einzige Stadt, die nicht im Bereich des Regionalverband Ruhr (RVR) liegt.
Drei Partnerstadt-Projekte für Twins 2010 hatte Heiligenhaus eingereicht; an der Ausarbeitung des Sieger-Vorschlags war vor allem Hannes Johannsen, Leiter des neuen Umweltbildungszentrums, beteiligt. "Robin Hood im Paradies" wurde aus 300 Bewerbungen in der ersten von zwei Runden ausgewählt, zusammen mit 79 weiteren europäischen Projekten, die verwirklicht werden sollen.
"Die Grundidee ist in sich rund", erläuterte Twins 2010-Koordinatorin Ria Jansenberger das Ja der Jury zu einem Jugendkulturlager in Heiligenhaus. Zwei Wochen lang sollen je 20 Jugendliche aus zehn Partnerstädten des Ruhrgebiets (angelehnt an die Jahreszahl 2010) an einem Zeltlager im Paradies hinter dem Heimatmuseum teilnehmen. Sie sollen aus Mansfield und Meaux kommen, aber auch aus Moskau und vielleicht sogar aus Israel. Sie werden Ableger der berühmten Major Oak aus dem Sherwood Forest im Wald pflanzen und dort einen neuen Versammlungsplatz der Freunde Robin Hoods entstehen lassen. Die Auseinandersetzung mit der britischen Legende soll den Anstoß zur Neuinterpretation des bekannten Stoffs geben - und zur Suche nach den Helden unserer Zeit. "Ein stimmiges, in sich schlüssiges Projekt", befand die Jury.
Finanzierung und grundlegende Organisation obliegen der Stadt Heiligenhaus. Doch zur Durchführung und fachlichen Begleitung hat man sich Unterstützung geholt: Die Vereine Deutsche Jugend in Europa (djo) und Deutsche Schreberjugend sitzen mit im Boot, zusammen wurde der Antrag beim Twins 2010-Komitee gestellt. Doch auch die lokalen Jugendverbände sollen eingebunden werden - "alle sind bei diesem Projekt gefragt", betonte Dr. Jan Heinisch, der für die Beteiligten wie für die Bürger auf "zwei paradiesische Wochen" hofft.
Die Kosten für das Jugendkulturlager im Paradies schätzt der Bürgermeister auf rund 90 000 Euro - inklusive Vorbereitung. Neben einer Regel-Förderung durch Twins 2010 in Höhe von 23 000 Euro setzt man bei der Finanzierung auch auf Sponsoren - "und auf Kreativität und Engagement", so Uschi Klützke.