Melissa Niederhauser wird am Wochenende wohl nur wenig Zeit haben, sich zu erholen. Denn da sie wird arbeiten – und lernen.

Melissa Niederhauser liest stapelweise Bravos, um beim Schulduell ganz vorn zu liegen. (Foto: WAZ, Franz Meinert)
Melissa Niederhauser liest stapelweise Bravos, um beim Schulduell ganz vorn zu liegen. (Foto: WAZ, Franz Meinert) © WAZ

„Eigentlich müsste ich ja die 11er-Klausuren korrigieren”, sagt die Lehrerin. Auf ihrem eigenen Lehrplan steht derzeit alles, was junge Leute interessiert. Denn Melissa Niederhauser soll am Dienstag fürs Immanuel-Kant-Gymnasium antreten – beim Schulduell von 1Live. In dem haben's die Schüler der Jahrgangsstufe 13 unter die besten fünf teilnehmenden Schulen in NRW geschafft. Weshalb in der Finalrunde nun ein Lehrer für sie antreten muss. Abgefragt wird allerdings nicht Alltagswissen, sondern das, was junge Leute interessiert – eben die Hörer des WDR-Jugendradios.

Eigentlich hatten die Abiturienten sich für diese Aufgabe ihren Stufenleiter Dirk Wirtz ausgeguckt – aber der ist auf einer Skifreizeit. Und so kamen die Schüler auf die Idee, Melissa Niederhauser zu fragen. Die unterrichtet die 13 zwar gar nicht, die 31-Jährige aus Moers ist ihnen aber durch ein Literaturprojekt in guter Erinnerung geblieben. Und nicht nur dadurch: „Wir haben ein Musikspiel auf der Playstation gespielt, da konnte ich gewinnen”, lacht die Studienrätin. Die außerdem sagen kann, wie der Hund von Paris Hilton heißt: „Tinkerbell” nämlich.

Fragen dieser Kategorie sind zu erwarten, wenn Melissa Niederhauser am Dienstag geprüft wird. Und obwohl sie gut gerüstet für ihre Prüfung scheint, wird dennoch weiter gebüffelt. Stapelweise Bravos, Sportbild und andere Magazine haben die Abiturienten ihr eingepackt, damit sie noch besser präpariert ist für die Fragen von Radiomoderator Thorsten Schorn. „Langsam habe ich das Gefühl, dass nichts mehr reingeht”, beschreibt sie, was gerade in ihrem Kopf vorgeht. Einige Wissenslücken hat sie aber noch, etwa was die Programmstruktur und die Moderatoren von 1Live angeht. Bis Dienstag muss sie daran arbeiten.

Abgefragt wird der Wissensstand jeweils vor Schulbeginn von den Schülern. Zu gewinnen gibt es auch noch etwas: einen Auftritt der Gruppe „Culcha Candela”. „Vielen sagt der Name zunächst nichts”, weiß Melissa Niederhauser. „Aber wenn man dann einige Titel von denen nennt, stellt sich heraus, dass die Leute sie selbst auf ihrem I-Pod haben.” Und dass die Band in der Gymnasiumsaula auftritt, kann sie sich gut vorstellen: „Das wäre bestimmt eine schöne Location – auch für die Musiker.”