Heiligenhaus. . Ein Grabstein erinnert noch heute an die damalige Zeit. Viele Heiligenhauser trauern der Kneipe noch heute hinterher. Neues Konzept nun denkbar

  • Im Heiligenhauser Norden war das Nassenkamp immer ein beliebtes Ausgehziel - vor über 15 Jahren schloss es
  • Nun könnte wieder Bewegung in die Debatte kommen: Die Stadt könnte sich wieder eine Gastronomie vorstellen
  • Auch der Hessenbleek steht nun zum Verkauf. Inhaber Markus Meuersmorp: „Es gibt viele Möglichkeiten.“

Wenn es einen Ort gibt, dem viele Heiligenhauser hinterhertrauern, dann ist dieser wohl der Nassenkamp: Denn wo früher etliche Autos parkten, wo einige ihr zweites Zuhause sahen, da ist schon lange nichts mehr los. Die beliebte Gastronomie schloss vor über 15 Jahren ein für alle mal ihre Türen – doch nun kommt Hoffnung für eine Wiederbelebung auf.

Peter Parnow ist einer derjenigen, der sich noch gut an die alten Zeiten erinnern kann: „Klar, da habe ich viele schöne Stunden verlebt“, berichtet der Wirtschaftsförderer der Stadt Heiligenhaus. Vor kurzem verstarb der Eigentümer der Immobilie, ein Nachlassverwalter kümmert sich nun um das Erbe. „Wir stehen mit diesem in Kontakt, da wir uns sehr gut vorstellen können, dass hier wieder Gastronomie entstehen kann.“

Ein Bild vor Ort hat sich die Stadt inklusive Bauaufsicht bereits machen können. „Es ist baulich deutlich besser als vermutet“, berichtet Parnow, „ein gastronomisches Projekt werden wir als Stadt deswegen ergebnisorientiert und positiv begleiten.“ Und da hat Parnow auch schon Ideen, was hier entstehen könnte: „Natürlich bietet sich für die stark frequentierte, traumhafte Lage in der Nähe zur Abtsküche mit den Museen und direkt am Neandersteig eine Ausflugsgastronomie an.“

Kontakt für Interessierte

Wer Interesse an der Immobilie Nassenkamp hat, der kann sich an die Wirtschaftsförderung der Stadt wenden. Die kann den Kontakt zur Nachlassverwaltung herstellen: 02056/13102.

Interessenten der Immobilie Hessenbleek können sich diese vor Ort (Losenburger Straße 51) anschauen. Dort ist auch eine Telefonnummer zur Kontaktaufnahme zu finden.

Denn so sehr man auch der damaligen Zeit hinterhertrauere, „eins ist klar: Es muss natürlich ein ganz anderes Konzept her. Was damals lief, läuft heute so nicht mehr“, so Parnow. An alte Zeiten erinnern kann sich auch noch Volker Ebel, heute Fraktions- und Parteivorsitzender der FDP und früher oft im Nassenkamp anzutreffen: „Das Nassenkamp war das Zuhause vieler, ich wäre der Erste, der dort wieder hingehen würde. Es war ein großer Teil meiner Jugend.“ Aber dort müsse einiges gemacht werden, glaubt Ebel. „Wenn man einen Betreiber finden würde, wäre es für Heiligenhaus Gold wert und eine große Bereicherung.“

Hört man sich unter Heiligenhausern um, ist das auch der Tenor: „Mittwochs und am Wochenende ging man oft dort hin. Da gab es vor allem freitagabends Konzerte, wie von Halber Liter. Beliebt war aber auch der Kicker und Billard. Und die Außengastronomie war toll“, findet Stefan Schmidt. Nun sucht die Stadt jemanden, „der die richtige Idee zum Wachküssen dieser Immobilie hat“, so Peter Parnow.

Hessenbleek wird verkauft

Ein Käufer wird einige Meter weiter gesucht. Der Hessenbleek, auch einst beliebte Gastronomie, steht seit August 2015 leer. „Das Haus ist renovierungsbedürftig, aber man kann viel draus machen. Es gibt Außengastronomie und sogar eine Scheune, die noch ausgebaut werden kann“, berichtet Inhaber Markus Meuersmorp. Interessenten habe er schon da gehabt, mit unterschiedlichsten Vorhaben, vom Komplettausbau über Umbau zu Wohneinheiten bis zu Gastrokonzepten. „Gastronomie wäre natürlich schön, ich bin gespannt auf die Ideen der Interessenten.“