Heiligenhaus. . Der Nachwuchs bringt Software und Hardware so in Einklang, dass am Ende ein Spielgerät entsteht, und lernt nebenbei das Programmieren.

Grün blinkt das kleine Lämpchen auf und vervollständigt die Dreier-Reihe aus LEDs. Die blauen leuchtenden „Gegenspieler“ haben das Nachsehen. „Drei gewinnt“ heißt das Spiel, das man selbst zusammenbauen kann – zumindest, wenn man programmieren kann.

Genau das lernen 13 Kinder beim kostenlosen „Arduino-Baukurs“ am Campus der Fachhochschule. „Beim Ferienworkshop bauen die Kinder ihren eigenen kleinen PC zusammen, den sie dann mit nach Hause nehmen dürfen“, erklärt Stefan Simanek. Der Student der Mechatronik und IT betreut der Kurs und bringt den Schülern die Grundlagen des Programmierens bei.

Komplizierte Zeichen

Bevor sich bei der Hardware irgendetwas tut, muss nämlich erst einmal die Software richtig eingestellt werden. Das geschieht mit Hilfe komplizierter Kolonnen aus Zahlen und Buchstaben am großen Laptop: „void setup()“ oder „Serial.begin (9600);“ ist da beispielsweise zu lesen. „Mit diesen Befehlen erklären die Schüler dem Arduino -Computer quasi, was er tun soll“, erklärt Simanek. Mit einem Laptop wird ein bereits fertiger Arduino programmiert, der dann wiederum in der Lage ist, den Arduino-Bausatz zu programmieren, den die Schüler später fertig mit nach Hause nehmen.

Der Bausatz besteht aus einer Schaltplatine mit vielen elektrischen Steckverbindungen und Stromkabeln, über die er mit dem Programmier-Arduino verbunden ist. Auch elektrische Widerstände müssen die Schüler zunächst ausrechnen und dann auf der Platine an korrekter Stelle platzieren, da die kleinen LED-Lampen nur eine niedrige Stromstärke vertragen. „So lernen die Schüler gleichzeitig etwas über Elektrotechnik, Physik, Mathematik und Informatik“, freut sich Simanek.

Konkrete Berufswünsche

Vorkenntnisse brauchen die Schüler nicht, der Kursleiter erklärt alles Schritt für Schritt. Lena (13) ist jedoch schon fast ein Profi. Sie hat nicht nur Informatik in der Schule, sondern auch schon einen Robotik-Ferienkurs am Campus Heiligenhaus besucht. „Seitdem programmiere ich auch schon in meiner Freizeit zuhause“, sagt sie. Auch ihrer Tischnachbarin und Namensvetterin Lena macht der Kurs viel Spaß, „weil er fordernd ist, aber nicht zu schwer.“ Es sei denn, man vertippt sich beim Programmieren. „Dann muss man mit Pech lange nach dem Fehler suchen, weil der PC die eingegebenen Befehle sonst ja nicht versteht.“

Beide Mädchen (die einzigen im Kurs) finden es spannend, durch Programmieren und Technik etwas zu erschaffen und zu bewegen. Die eine Lena möchte Mechatronik und Robotik studieren, die andere zieht es in Richtung Astronomie. Für beide Berufsfelder legt der Programmierkurs auf spielerische Weise eine gute Grundlage. So geht den Schülern gleich in mehrfacher Weise sprichwörtlich ein Licht auf.