Heiligenhaus. . Reitschule Zilles feiert 40. Geburtstag. 30 Pferde in den Ställen. Der Hof hat eine lange Tradition. Das Gebäude ist eines der ältesten der Stadt

Auf dem Hof herrscht reges Treiben, obwohl es noch früh am Morgen und beinahe winterlich kalt ist. Die Ferienkinder haben gerade gefrühstückt und striegeln nun die Pferde. Sie verbringen den Herbstferien-Vormittag in der Reitschule Zilles in der Rossdelle. Die Reitschule feiert in diesem Oktober ihren 40. Geburtstag.

Im Jahr 1976 gründeten Horst und Johanna Zilles in Hösel ihre Reitschule. 2002 zog das ganze Unternehmen dann in die Rossdelle im Vogelsangbachtal. Mittlerweile betreiben Sohn Sven Zilles, Pferdewirtschaftsmeister, und seine Frau Karin, Pferdewirtin, die idyllisch gelegene Reitschule.

Nun in den Herbstferien wuseln am Vormittag 16 Kinder über den Hof. Sie lernen alle Tätigkeiten rund ums Pferd kennen: Putzen, Pflegen Führen und natürlich Reiten. Aber auch ein wenig vom Landleben: „Die Kinder freuen sich, wenn sie auch mal im Stroh toben dürfen und eine Katze streicheln können“, sagt Sven Zilles.

Insgesamt 30 Pferde leben zur Zeit auf dem Hof, darunter sind die Schulpferde, einige private Tiere und einige wenige, die zum Kauf angeboten werden. Die Schulpferde stehen in großen Boxen und auch sie dürfen regelmäßig auf die Weide, auch bei kälteren Temperaturen. „Da können die Tiere ausspannen. Schließlich ist ihr Tag anstrengend, sie müssen auch bei den lebhaften Kindern immer ruhig bleiben“, sagt Pferdewirt.

Auf dem Siegertreppchen

Dem Wohlsein der Pferde dient auch eine „Führanlage“, dort werden die Pferde im Kreis bewegt. Geritten werden die Vierbeiner auf einer großen Außenfläche und bei schlechtem Wetter in einer großen Halle. Angeboten wird Unterricht für Kinder, Erwachsene und Wiedereinsteiger, im Springen und in der Dressur. Ausgebildet werden die Schüler bis zur Turnierteilnahme. Einige der Zilles-Schüler standen auch schon auf den Siegertreppchen bei Turnieren. Auch die Reitabzeichen werden regelmäßig abgenommen. Von Turnieren sind die meisten Ferienkinder aber noch weit entfernt. Sie lernen erst das kleine Pferde-ABC und eine Menge für ihre eigene Persönlichkeit. „Ein Pferd am Zügel zu führen, zu merken, wie einem das große Tier folgt, das macht etwas mit dem Selbstbewusstsein der Kinder“, sagt Sven Zilles.

Sollte es zu frisch werden, können sich die Kinder im alten Guthaus aufwärmen und vielleicht ein wenig über die Geschichte des Hofs Rossdelle erfahren. Denn das Haus ist das zweitälteste in ganz Heiligenhaus. Es wurde bereits in den Urkunden des Klosters Werden erwähnt. Das heutige Haus mit seinen dicken, robusten Mauern stammt wohl aus dem 16. Jahrhundert. Als Besonderheit hat es einen alten Wehrturm.

Seit über 40 Jahren dreht sich hier nun alles ums Pferd. Und geht es nach den Zilles, soll das so bleiben. Auch ihre Söhne Mike und Nick sind passionierte Reiter.