Heiligenhaus. . NRW-Vizegrillmeister Marc-Aurel Wulfhorst steht beim Herbstmarkt im Museum am Grill. Zahlreiche Stände laden im Inneren die Besucher zum Bummeln ein.
Während viele angesichts der letzten sonnigen Tage den Grill nochmal anfeuern, bevor er den Winter über in der Versenkung verschwindet, ist bei Marc-Aurel Wulfhorst das ganze Jahr über Grillsaison. Einfache Bratwürstchen landen dabei eher selten über der Kohle. Der Heiligenhauser belegte dank ausgefallener Wurstkreation, saftigem Burger und Haselnuss-Nougat-Soufflé gerade den zweiten Platz bei der NRW-Grillmeisterschaft in Krefeld. Am Wochenende wird er beim Herbstmarkt im Museum Abtsküche grillen – dann kommen auch Bratwurst und Co. auf den Teller.
Grill-Team bewahrte kühlen Kopf
Als gelernter Koch suchte der „Grillmaster“ eine neue Herausforderung. „Grillen ist die ursprünglichste Form des Kochens“, erklärt der Heiligenhauser, „es sind erschwerte Bedingungen.“ Deshalb reisten gleich drei Grills mit zu den NRW-Meisterschaften. Das Fleisch wurde über direkter Hitze stark angegrillt und garte dann über indirekter Hitze langsam zu Ende. So bekommen die Gerichte eine knusprige Kruste, ohne trocken zu werden.
Damit die geforderten vier Gerichte bei der Jury in perfekt gegrilltem Zustand ankommen, ist ein straffer Zeitplan nötig. Trotz Anspannung behielten die „Rebels of Barbecue“, wie Wulfhorsts Team heißt, einen kühlen Kopf. „Mit vier Leuten waren wir mit Abstand das kleinste Team. Außerdem waren wir zum ersten Mal dabei und galten als Underdog. Wir haben das Feld von hinten aufgeräumt.“
Hinter der Erfolgsgeschichte steckt einen Menge Training am Grillrost und ein Gespür für Lebensmittel. Immer wieder grillte Wulfhorst die Gerichte im heimischen Garten vor. „Das Gefühl für den Grill wird immer besser, wenn man im Training ist.“ Eine solche Grundlage sei nötig, um zunächst beim „Improgang“ aus einem Warenkorb voller Überraschungen in einer Stunde ein Gericht zu zaubern. Dabei entschieden sich die „Rebels“ für eine Hähnchenkeule mit einer Füllung aus Lebkuchen, Oliven und Thymian.
Zwönitzer Brauen im Museum
Jedes Gericht wird von der Jury genau unter die Lupe genommen. Es zählen Kreativität, Optik, Garpunkt und natürlich der Geschmack. Im Fall der „Rebels“ stimmte scheinbar alles. Sie landeten nur knapp hinter den Landesmeister auf Platz zwei. Damit sicherten sie sich nicht nur einen Pokal, sondern ebneten den Weg zur Deutschen Meisterschaft. Ob die Truppe dort noch als Amateur oder Profiteam antreten will, ist noch nicht klar. Eines ist aber sicher: Bei Wulfhorst ist das Feuer längst nicht erloschen.
Das nächste Mal steht der Heiligenhauser beim Herbstmarkt im Museum Abtsküche hinter dem Grill. Am Sonntag, 2. Oktober, und Montag, 3. Oktober, können Besucher wieder zwischen den zahlreichen Ständen entlangschlendern. Viele Stammaussteller werden einen Stand aufbauen.
Dazu gehören Wurst und Käse vom Rouenhof sowie selbstgemachtes Olivenöl, Honig und Marmelade. Neu dabei ist in diesem Jahr der Zwönitzer Brauer Dominik Naumann. In der Museumsgaststätte stellt er seine handwerklich gebrauten Biere vor. Die Besucher können verschiedene Gerstensäfte – wie das rot blonde „Feieromdbier“ – aus der Heiligenhauser Partnerstadt probieren.