Heiligenhaus. . An der Moselstraße steht jetzt ein solches Möbel voller Lesestoff zum Mitnehmen. Unterstützung durch Unternehmen Innogy, Bürgerverein und Stadt.

  • Das Unternehmen Innogy sponsert einen nagelneuen Bücherschrank für die Unterilp
  • Die Paten des Bürgervereins werden künftig den Schrank voller Literatur hegen und pflegen
  • Schon innerhalb weniger Tage findet ein kompletter Austausch der rund 250 Bücher statt

Über einen öffentlichen Bücherschrank können sich nun die Bewohner der Unterilp freuen. Gestern wurde der Schrank auf der Grünfläche an der oberen Moselstraße erstmals befüllt und feierlich eingeweiht.

Der Schrank wurde – wie auch der Bücherschrank auf dem Basildonplatz – vom Energieunternehmen Innogy (eine RWE Tochter) gesponsert und wird vom Bürgerverein Unterilp betreut. Christa Dörr, Helga Sanst und Ute Moll haben die Patenschaft für den Bücherschrank übernommen.

Platz für rund 250 Bücher

Das Prinzip des Bücherschranks ist einfach. Wer zuhause Platz in seinem Bücherschrank schaffen möchte, der stellt die ausgelesenen Werke in den Schrank. Dort wartet es dann auf einen neuen Leser, der es mitnimmt. So finden ein schönes Bilderbuch und ein spannender Krimi schnell neue Leser. Auf einem Lesezeichen können dann auch persönliche Anmerkungen zu dem Buch verzeichnet werden. Der Bücherschrank nach dem Entwurf des Kölner Architekten Hans Jürgen Greve bietet Platz für rund 250 Bücher. Außen besteht er aus angerostetem Metall, auf dem auch Graffiti nicht hält.

„Innerhalb weniger Tage findet ein kompletter Austausch der Bücher statt“, berichtet Ruth Ortlinghaus vom Arbeitskreis Kultur des Stadtmarketing. Sie betreut den Schrank in der Innenstadt. Der Inhalt des Schranks muss regelmäßig überprüft werden, damit dort nicht extremistisches Gedankengut verbreitet wird.

Sonnensegel gewünscht

Der Idee zu dem Bücherschrank kam im Rahmen des Programms „Seniorengerechte Quartiersentwicklung“ auf. Bei der Auftaktveranstaltung wünschten sich die Senioren einen solchen Schrank. „Viele ältere Menschen haben nicht genug Geld für Bücher oder schaffen den Weg zur Bücherei nicht so gut. Da ist der Schrank eine gute Alternative“, sagt Ruth Ortlinghaus. „Ich bin mir sicher, dass sich hier bald ein Treffpunkt bilden wird, an dem Menschen ins Gespräch kommen“, sagte Bürgermeister Jan Heinisch. Er steuerte zwei Bücher bei: ein kleines Kinderbuch und ein Reclamheft von Max Webers „Politik als Beruf“.

Damit der Platz am Bücherschrank für Leseratten noch gemütlicher wird, hat die Stadt Heiligenhaus eine Sitzbank zur Verfügung gestellt. Alfred Salmon, Vorsitzender des Bürgervereins Unterilp, wünscht sich nun noch ein Sonnensegel über der Sitzbank, das sowohl vor Sonne als auch vor Hinterlassenschaften der Vögel im Baum schützt. Für die Anschaffung des Segels sucht er noch Sponsoren, die sich unter 02056/22034 melden können.

Bücherschränke gibt es seit den 90er Jahren

Der Schrank in der Unterilp ist bereits der 131. von Innogy. „Gern unterstützen wir kulturelle Projekte. Mit dem Bücherschrank möchten wir einen weiteren Beitrag zum lebendigen Miteinander in der Unterilp leisten“, so Innogy-Kommunalbetreuer Frithjof Gerstner.

Der Idee zu öffentlichen Bücherschränken entstand in den 1990er Jahren, die ersten gab es in Darmstadt und Hannover.