Heiligenhaus. . Investor hat das Unternehmen übernommen, für die Mitarbeiter soll sich nichts ändern. Eine solche Betriebsveräußerung klappt aber nicht immer.

  • Das Traditionsunternehmen Eischeid ist an einen deutschen Finanzinvestor verkauft worden
  • Für die Mitarbeiter soll sich aber nichts ändern, auch die Standorte in Heiligenhaus bleiben erhalten
  • Nicht jede Firmennachfolge klappt allerdings, hier können Experten mit Rat und Tat helfen

Wenn sich Chefs oder Chefinnen eines Betriebs irgendwann aus dem Geschäft zurückziehen wollen, sollten sie sich schon früh um die Unternehmensnachfolge kümmern. Ein Beispiel einer rechtzeitigen Betriebsübergabe ist das Heiligenhauser Logistik- und Speditionsunternehmen Eischeid, das nun verkauft wurde. Für die 140 Mitarbeiter und die drei Standorte in der Stadt ändere sich aber nichts, betont das Management.

So erläutert Geschäftsführer Jean Oberste-Lehn: „Ein deutscher Finanzinvestor hat das operative Geschäft der ,Hans & Willi Ei-scheid GmbH & Co. KG’ übernommen.“ Zu weiteren Details, wie dem Kaufpries, sei Stillschweigen vereinbart worden. Doch: „Der Investor hat die Belegschaft komplett übernommen“, schildert Oberste-Lehn. Die Immobilien des Unternehmens verbleiben dagegen bei der „Hans & Willi Eischeid GmbH & Co. KG“, deren geschäftsführender Gesellschafter nach wie vor Herr Dr. Wolfgang Eischeid ist.

Notwendig wurde die Übernahme, weil Dr. Wolfgang Eischeid (76) sich aus Altersgründen aus der Firma herausgezogen hat. Seine Tochter Elena Eischeid wollte laut Oberste-Lehn das operative Geschäft nicht übernehmen.

Die jetzt herrschende Klarheit über die Fortführung des Unternehmens stößt bei Peter Parnow, Chef der Heiligenhauser Wirtschaftsförderung, auf ein positives Echo: „Wir freuen uns, dass das Traditionsunternehmen Eischeid auch weiterhin am Standort Heiligenhaus bleibt“, sagte er.

Tipps zur Unternehmensnachfolge

Ein solcher Ausgang bei der Suche nach einer Nachfolgelösung ist aber nicht immer selbstverständlich – insbesondere, wenn Familienmitglieder oder Mitarbeiter den Betrieb nicht übernehmen wollen, wie Mathias Meinke von der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Düsseldorf ausführt. „Dann muss extern ein Käufer gefunden werden, was oft nicht einfach ist“, erläutert der Referent für Unternehmensförderung.

Meinke rät Firmeinhabern, sich bereits „im Alter ab 55 Jahren“ Gedanken zum Unternehmensverkauf zu machen. Denn: „Der Übergabeprozess eines Betriebs dauert zwei bis vier Jahre.“ Chefs sollten bei einer Veräußerung auch darauf achten, dass die Firma modern aufgestellt sei – also keine veralteten Maschinen im Bestand habe.

Zudem sollten Fachleute wie Rechtsanwälte oder Steuerberater ins Boot geholt werden. Auch Experten der IHK stünden zur Hilfestellung bereit. Daneben sollten Betriebsinhaber sich zeitig um eine ausreichende Altersvorsorge kümmern, damit sie nicht aus wirtschaftlicher Not heraus bis ins hohe Alter die Firma leiten müssten.

Auch sollte der zu verkaufende Betrieb über einen aussagekräftigen Online-Auftritt verfügen, wie die Handwerkskammer Düsseldorf betont. Zudem sollten die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse konsolidiert sein, damit es mit der Übergabe, wie bei Eischeid, klappt.