Heiligenhaus. . Autohändler Frank Wagner hat mit dem Mercedes 170 S Cabriolet aus dem Jahr 1951 eine Benz-Rarität. Das Fahrzeug wartet mit einigen Kuriositäten auf.

  • Der Auto-Händler Frank Wagner hat einen wunderschönen Mercedes Benz 170 S Cabriolet aus dem Jahr 1951
  • Er schätzt, dass von dem guten automobilen Stück weltweit nur noch weniger als 300 Exemplare erhalten sind
  • Der Wert der absoluten Benz-Rarität beträgt rund 150 000 Euro

Einen buchstäblich leuchtenden Stern hat derzeit Frank Wagner in seinem Autohaus an der Hauptstraße stehen: Nämlich einen wunderschön gepflegten Mercedes Benz 170 S Cabriolet aus dem Jahr 1951, dessen strahlende Lackierung in „elfenbein-uni“ schon von Weitem ins Auge springt.

Doch der Oldtimer besticht nicht nur durch seine Farbe, sondern auch durch seine klassischen, vollendeten Formen – und ist dazu noch eine absolute Rarität. Denn von dem Modell seien von 1949 bis 1953 nur 830 Fahrzeuge weltweit hergestellt worden, schildert Wagner. „Ich würde schätzen, dass davon auch nur noch ein Drittel erhalten sind“, führt er weiter aus.

Und eines dieser Prachtexemplare befindet sich eben bei ihm im Autohaus. „Der Wagen stammt hier aus der Umgebung“, berichtet der 55-Jährige. Woher genau, will er nicht sagen – bei solchen Nobelkarossen ist Diskretion wichtig. Dafür wird Wagner bei den Ausführungen zu dem Oldtimer aus dem Hause Benz redseliger. Man hat das Gefühl, dass seine Augen dabei so wie der Lack des 170 S glänzen, wenn er auf die vielen blitzenden Original-Teile verweist. Etwa auf den Chrom-Mercedes-Stern auf dem Kühlergrill. „Der Stern wurde in Velbert bei Fingscheidt hergestellt. Man kann ihn auch abdrehen und dann das Kühlwasser für das Auto einfüllen, denn unter dem Stern befindet sich der Kühler“, sagt Wagner.

Winkender Blickfang

Ein Blickfang bei dem Benz sind auch die Blinker – oder besser gesagt die Winker, die beleuchtet sind und sich an den Seiten vor den hinteren Rädern ausklappen, wenn ein Abbiegen oder Spurenwechsel angezeigt werden soll. Fast kurios, zumindest aus heutiger Sicht, mutet auch das Original-Becker-Radio am Armaturenbrett an: „Das Radio muss erst vorglühen“, erklärt der Autohaus-Chef. Erst danach kann man also beispielsweise die Verkehrsnachrichten hören.

Hübsch anzuschauen sind auch die Ledersitze im Cognac-Farbton. Zum Zubehör zählen ebenfalls drei edle Lederkoffer, die in den Kofferraum passen. Auch die Technik des 170 S mit einem Hubraum von fast 2,2 Liter schaut gut aus: Der Benziner hat ein Vier-Gang-Schaltgetriebe, eine Leistung von 110 PS (81 kW), und der Motor ist „in einem guten und dichten Zustand.“ Gelaufen ist das schmucke Stück rund 81 000 Kilometer. Ach ja, und wer den Benz kaufen will, muss ein wenig Kleingeld für den Fahrspaß in die Hand nehmen: Der Oldtimer kostet 150 000 Euro.

Damit steht der Wagen aber beileibe nicht an der Spitze der Mercedes-Kostbarkeiten. „Der teuerste Benz ist der 540 K Kompressor, der vor dem Krieg hergestellt wurde. Dieser kostet 15 Millionen“, erklärt Wagner. Wohlgemerkt Euro und nicht etwa Simbabwe-Dollar.

Schon einen teureren Benz besessen

Frank Wagner hatte übrigens auch schon selbst einen Mercedes, der noch kostbarer ist als der jetzige 170 S in seinem Autohaus. „Ich habe im Jahr 2002 einen Mercedes 300 SL von einem Prinz zu Leiningen für 175 000 Euro gekauft. 2008, in der Wirtschaftskrise, habe ich den Wagen dann für 300 000 Euro verkauft“, sagt Wagner und ergänzt: „Das hat schon verdammt weh getan.“ Doch noch schmerzlicher war der weitere Werdegang des Ex-Wagnerschen 300 SL: „Am selben Tag hat die Firma, die den Wagen gekauft hat, ihn für 600 00 Euro wiederverkauft.“ Und kürzlich habe das edle Stück sogar für 1,5 Millionen Euro den Besitzer gewechselt, so Wagner – da wirken die 150 000 Euro für seinen 170 S Cabriolet geradezu wie ein Schnäppchen.