Heiligenhaus. . Nabu beobachtet am Stauteich Fledermäuse. Warum man die Gesellschaft der kleinen Flattermänner suchen sollte, wenn man Mücken nicht mag.

Wer Mücken nicht mag, sollte die Gesellschaft von Fledermäusen suchen – denn eine Zwergfledermaus kann jede Nacht zwischen 50 und 100 dieser Insekten fangen und verspeisen. Für alle Fledermausfans der Gegend bot der Nabu anlässlich der 20. Internationalen „Batnight“ Fledermausbeobachtungen am Abtskücher Stauteich an.

Der Nabu-Stadtbeauftragte Hans Schöttler und seine Kollegen Frank Todt und Dietmar Albrecht aus Velbert begrüßten am Freitag 29 Erwachsene und 12 Kinder zum gemeinsamen Beobachten. „Ungefähr eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang können die ersten Fledermäuse auftauchen“, erzählt Hans Schöttler, während der Stauteich unter klarem Himmel noch im Licht der Abendsonne liegt. „Hier in Heiligenhaus gibt es fünf oder sechs Arten, im ganzen deutschsprachigen Raum sind es sogar 26. Am häufigsten ist bei uns die Zwergfledermaus zu finden.“ Und die, gerade einmal drei Gramm schwer, kann immerhin ein Alter von zehn bis zwölf Jahren erreichen.

„Schauen Sie ab und zu mal nach oben“, fordert Schöttler die Teilnehmer der Exkursion auf. „Und die Kinder müssen besonders gut aufpassen, denn die können die Fledermäuse manchmal noch hören.“ Noch ist allerdings niemand zu sehen – zumindest keine Fledermaus, die Nutrias und Ratten hingegen sind am Teich unterwegs. Als Anschauungsmodelle hat Hans Schöttler zwei mumifizierte Zwergfledermäuse dabei, ein ausgewachsenes Exemplar und ein Jungtier. Anfassen ist erlaubt, und fast alle wollen das weiche Fell der kleinen Säugetiere streicheln.

Der „Bat-Detektor“

„Babys fliegen in der ersten Lebenswoche im Fell der Mutter mit“, berichtet Schöttler, „in der Regel bekommen Fledermäuse nur ein Jungtier, bei Zwillingen ist eines meist deutlich schwächer.“ Bis zu drei Kilometer weit fliegen die Tiere auf Futtersuche, „die wissen ja auch, wo es was gibt.“

Mittlerweile ist es dunkel geworden, 50 Minuten sind vergangen und der „Bat-Detektor“, ein Gerät, mit dessen Hilfe Fledermäuse geortet und aufgrund ihrer Schallfrequenz bestimmt werden können, zeigt noch keine Aktivitäten, weder Zwergfledermaus noch der „Große Abendsegler“ sind zu entdecken.

Doch plötzlich: Ein schwarzer Schatten mit der charakteristischen Flugbahn: die erste Zwergfledermaus. „Da!Da! Ich hab’ die schon zweimal gesehen!“ Finn ist fünf Jahre alt und völlig aus dem Häuschen. Mit seinen Eltern Sabrina und Stefan ist der Kleine extra aus Wülfrath angereist. „Ich habe fast noch nie Fledermäuse gesehen“, erzählt er und lässt die Augen dabei nicht eine Sekunde vom Nachthimmel. Was ihm denn von den Erklärungen im Gedächtnis geblieben ist? „Ich interessiere mich nur für die Fledermäuse!“, sagt er und strahlt. Hans Schöttler wird es freuen: denn was man kennt, schützt man.