An der Talburgstraße sollen Wohn- und Gewerbeflächen angesiedelt werden. Knackpunkt ist aber noch der Kaufpreis. Gesprächsrunde in einigen Wochen.

  • Altes Bundeswehrareal an der Talburgstraße soll erschlossen werden
  • Eigentümerin ist die Bundesanstalt für Immobilien
  • Auch für das Technische Hilfswerk hätte die Stadt Heiligenhaus Ideen

Die Stadt Heiligenhaus möchte das alte Bundeswehrareal an der Talburgstraße für Wohn- und Gewerbeflächen erschließen. Im Mai wurde bekannt, dass das Land NRW wegen sinkender Flüchtlingszahlen doch keine Unterkunft mehr auf dem Gelände bauen wird (WAZ berichtete). Diese Zusicherung hat Bürgermeister Dr. Jan Heinisch vom Land verbindlich eingefordert. „Wir haben vereinbart: entweder ganz oder gar nicht. Eine Flüchtlingsunterkunft ist auf dem Areal damit definitiv ausgeschlossen.“

Nun stellt sich also die Frage, wie das insgesamt rund 14 Hektar große Gelände stattdessen genutzt werden könnte. Es befindet sich im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Neben dem Areal mit der ursprünglich geplanten Flüchtlingsunterkunft (8,5 Hektar) ist dort auf rund 5,5 Hektar noch das Technische Hilfswerk mit seinem Logistikzentrum untergebracht. Weil das THW viele Räume wegen Baumängeln nicht mehr nutzen kann, steht neben einem Neubau auch ein Wegzug aus Heiligenhaus im Raum – hier gebe es aber keinen neuen Sachstand, betont Heinisch. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn das THW in der Stadt bleibt.“

Mit den Gesprächspartnern Bima und THW will sich die Stadt in den kommenden Wochen an einen Tisch setzen. „Wir möchten das Gelände weiterhin gerne kaufen, um dort Wohn- und Gewerbeflächen anzusiedeln“, so der Bürgermeister. In der Stadtverwaltung gebe es bereits interne Planspiele für dieses Vorhaben.

Denkbar sei dabei auch, das THW vom jetzigen an einen anderen Standort auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände zu verlagern. Eine mögliche Wohnbebauung könnte dann in Richtung Talburgstraße entstehen. Gewerbe, „wohnverträglich“, wie Heinisch betont, könnte dann im hinteren Bereich mit eigener Verkehrsanbindung entstehen.

Knackpunkt bei der Umsetzung dieser Pläne sei allerdings der Kaufpreis des Geländes. Die Bima habe früher bei Verhandlungen rund zwei Millionen Euro aufgerufen, berichtet Heinisch: „Diese Preisvorstellung muss sie nochmal überdenken.“

Altlasten entfernen

Durch mehrere Gutachten habe man nun zum Glück einen besseren Eindruck vom Areal. Dort müssten Naturschutzbelange (bestimmte Vogelarten haben sich angesiedelt) beachtet und Altlasten entfernt werden. Das sollte den Preis drücken, hofft die Stadt.

Die Bima als Behörde könnte bestenfalls einen Mittelweg zwischen ihren finanziellen Zielen und der Stadtentwicklung in Heiligenhaus finden.

Die Stadt setzt zudem weiterhin darauf, dass man sich die Risiken bei der Vermarktung mit der Bima teilen könne. Die Botschaft laute jedenfalls, dass sich das Grundstück entwickeln soll, sagt Heinisch. „Es wäre für die Stadt kein Verlustgeschäft, sondern würde sich refinanzieren.“