Heiligenhaus. . Neues Spielparadies für die Jungen und Mädchen der „Arche“. Seil- und Brückenlandschaft soll die Kinder zur Bewegung animieren.
Mit einem lauten Dröhnen springt die Kreissäge an und frisst sich durch stapelweise Holzbretter. In der anderen Ecke des Außengeländes der Kita „Arche“ kreischt die Schleifmaschine. In der Luft wirbeln feine Holzspäne umher und überziehen alles mit einer dünnen Staubschicht. Wo gehobelt wird, fallen Späne, und wo ein Niedrigseilgarten entsteht, fallen eben besonders viele.
In Eigenregie und unter der Leitung von Kindergarteneinrichter Michael Raff bauen Eltern ein neues Spielparadies für ihren Nachwuchs. Künftig regt eine ganze Seil- und Brückenlandschaft die Kinder „der Arche“ zum Spielen und Bewegen an.
Aufgereiht wie Orgelpfeifen drücken sich die Kinder an der großen Fensterscheibe die Nasen platt. Sie alle wollen einen Blick in den Außenbereich werfen. Dort entsteht ein großer Niedrigseilgarten. Das besondere an der Bauaktion: Mama und Papa helfen mit.
Kinder sind stolz
„Die Kinder sehen, was ihre Eltern alles machen können, und sind ganz stolz“, erklärt Kindergarteneinrichter Michael Raff das Konzept der „Kinder-T-räume“. Außerdem schaffe die Mitmachaktion eine ganz andere Bindung zu dem neuen Niedrigseilgarten.
Zwei dieser fleißigen Helfer sind Daniela Hackstein und Katja Bleibtreu. Mit schwerem Gerät und jeder Menge Muskeleinsatz schleifen sie Plattformen, spannen Seile und halten das außergewöhnliche Projekt mit einem Fotoapparat fest. „Gerade für die etwas Größeren ist der Seilgarten noch mal eine neue Herausforderung“, so Hackstein. „Nachdem uns das Projekt vorgestellt worden ist, waren alle Eltern schnell dafür, es umzusetzen“, schließt sich Bleibtreu an.
Vor einem Jahr fiel die Entscheidung für das Spielparadies und nach langer Planungsphase können Eltern und Erzieher die Holzlandschaft nun wachsen sehen.
Anlage individuell entworfen
Was im Außenbereich der Arche entsteht ist kein Seilgarten von der Stange, sondern ein individuell entworfenes Gewirr aus Leitern, Wackelbrücken und schwingenden Seilen. „Herr Raff war hier vor Ort und hat den Seilgarten in die Landschaft eingeplant. Mit all den natürlichen Baumaterialien wirkt er nicht wie ein Fremdkörper, sondern fügt sich perfekt ein“, findet Kindergartenleiterin Rose-Marie Peters. Allerdings muss die Konstruktion aus Burmapfad, Dschungelbrücke und Seilsteg nicht nur zur Landschaft passen, sondern auch zu den Kindern. Immer wieder werden die kleinen Protagonisten zur Hilfe gerufen. Anhand der Tritthöhe von Dreijährigen wird beispielsweise die freistehende Treppe ausgemessen.
Der Niedrigseilgarten liegt mit einer Höhe von 1,40 Metern zwar noch unter der vorgeschriebenen Norm, erfordert von den kleinen Abenteurern jedoch einigen Mut. „Die Kinder sollen sich etwas zutrauen“, erklärt Raff, der gebürtig ein Heiligenhauser Jung ist.
Auf den spielerischen Aspekt setzt auch Rose-Marie Peters. Neben zwei einfacheren Elementen gibt es einen schwierigeren Teil, bei dem sich die Kinder an wackligen Seilgriffen entlang hangeln müssen. „Die Kinder können über sich hinauswachsen und ihre Kräfte messen“, findet Peters.
Kurz vor dem Beginn der Kita-Ferien soll weicher Rollrasen unter dem Seilgarten verlegt werden, so dass die Kinder beim Ausprobieren weich fallen. Nach der kitafreien Zeit ist dieser bereits angewachsen und dann können die Kletterer losexperimentieren.