Heiligenhaus. . Professor Marco Schmidt von der Fachhochschule Bochum wird seine Forschung in Asien vertiefen. Dort sei man in der Wissenschaft um einiges weiter.

Die vorlesungsfreie Zeit jetzt im Sommer nutzen die Wissenschaftler am hiesigen Campus der Fachhochschule Bochum vor allem für die Forschung. Professor Marco Schmidt geht dazu sogar auf Reisen: Es zieht ihn nach Japan. Schmidt lehrt und forscht im Bereich der Roboter. Und da haben die Japaner die Nase weltweit vorn.

Schmidt wird bis Ende September am National Institut of Informatics in der japanischen Hauptstadt Tokio forschen. „Japaner haben eine positive Einstellung zu Robotern, deshalb sind sie uns auch in der Forschung voraus“, erklärt der 34-jährige Professor der Roboter- und Rechnertechnik.

Möglicher Einsatz von Robotern in der Pflege

Schmidt interessieren vor allem humanoide Roboter. „ Es geht dabei vor allem um die Interaktion zwischen Mensch und Maschine,“ erklärt er weiter. Also, wie können Menschen und Roboter zusammenarbeiten. So könnte er sich Staubsaugerroboter vorstellen, die auf menschliche Sprache reagieren oder aber von allein wissen, wo genau sie sich aufhalten. Noch sei Sprache für die Roboter ein Buch mit sieben Siegeln. „Er versteht Worte, aber keine Inhalte.“

Aber der Einsatz von Robotern gehe ja viel weiter. In Japan werde an Pflege-Robotern geforscht, berichtet Schmidt: „Es geht nicht darum, den pflegenden Menschen zu ersetzen, aber Roboter könnten beispielsweise schwere Hebearbeiten abnehmen.“

Ein weiteres seiner Forschungs-Felder sind die Industrieroboter. „Die stehen heutzutage meist in Käfigen getrennt von den Menschen und tun nur das, wozu sie programmiert wurden“, sagt der Wissenschaftler. Es gehe darum, die Zusammenarbeit mit den Menschen zu erleichtern und gleichzeitig Wege zu finden, um sicherzustellen, dass die gefährliche Maschine den Menschen nicht verletzten kann. Denn die Robotermaschine verfüge nicht über die Vielzahl der menschlichen Sinne, die sie Gefahren abwenden lässt.

Japanischer Alltag

Marco Schmidt hofft, der Lösung dieser Fragen in Japan ein Stück näher zu kommen. Auf seine Reise nach Fernost hat er sich gut vorbereitet. „Ich war bereits mehrmals in Japan und habe jetzt noch einen Sprach-Intensivkurs absolviert“, erzählt er. Denn viele Japaner könnten Englisch, trauten sich aber nicht, es zu sprechen.

Während seines Aufenthaltes wird er auch dem japanischen Alltag ganz nahe kommen. Er wird in einem Gästehaus ein Zimmer bewohnen und sich mit Japanern und anderen Ausländern die Küche teilen. Damit die Zeit in Fernost nicht allzu lang wird, bekommt der Professor aber zwischendurch auch Besuch von seiner Frau und seinem anderthalbjährigen Kind.