Heiligenhaus. . Die Heiligenhauserin Siglinde Salden ist enttäuscht von der Flüchtlingspolitik. Im Werk für Bayerns Ministerpräsidenten macht sie ihrem Ärger Luft.

Die Bilder, die im vergangenen Winter täglich durch die Nachrichten gingen und über die Bildschirme flimmerten, haben die Heiligenhauserin Siglinde Salden tief beeindruckt. Eindrücke der schier endlosen Flüchtlingstrecks, die aus Südeuropa zu uns in den Norden zogen. Einige Nachrichten haben die 83-Jährige auch wütend gemacht: „Als die bayerische Regierung sich für eine Begrenzung des Zuzugs aussprach.“ Und weil Siglinde Salden Malerin ist, hat sie ihren Ärger in einem Bild zum Ausdruck gebracht.

Das Werk, das nun in ihrem Wohnzimmer hängt, zeigt eine lange Schlange von Flüchtlingen, teils in traditionelle Tracht gehüllt, teils auch in moderne Kleidung. Vor einem Alpenpanorama ziehen die Menschen dahin. Oben im Vordergrund steht ein offenbar bayerisches Paar in Trachten gekleidet und wendet sich von den Hilfe suchenden Menschen ab.

Familie weist die Flüchtlinge ab

Ihr Kind, ein Mädchen, drückt offenbar aus, was ihre Eltern denken. Es hebt abweisend die Hand, als wolle es all die Neuankömmlinge wieder wegschicken. Einige der Flüchtlinge scheinen in dem Moment auch bereits den Rückweg antreten zu wollen. Insgesamt 15 bis 20 Stunden hat Siglinde Salden an dem Aquarell gearbeitet. „Ich musste aber immer wieder Pause machen, so dass ich rund zweieinhalb Wochen an dem Bild gearbeitet habe“, berichtet die Künstlerin. Für sie ist dieses politische Motiv eher ungewöhnlich. Sie widmet sich sonst mehr der Natur, vor allem Tieren, und illustriert Gedichte. Aber die Flüchtlinge ließen sie nicht los.

„Am liebsten würde ich das Bild dem Horst Seehofer persönlich schicken“, sagt Siglinde Salden. Aber dazu fehlt ihr etwas der Mut. Zudem glaubt sie, dass es den Politiker gar nicht erreichen könnte. Deshalb hat sie Freunden in München eine Kopie geschickt. „Vielleicht haben sie ja einmal die Gelegenheit, es dem CSU-Mann zu überreichen“, hofft die Heiligenhauserin.

Bild hängt erstmal im Wohnzimmer

Das Original bleibt vorerst bei ihr im Wohnzimmer. Aber bei einigen Atelier-Besuchern hat es Anklang gefunden, sie haben weitere Kopien des Bildes käuflich erstanden. Aber richtig zufrieden ist Siglinde Salden erst, wenn auch der bayerische Ministerpräsident ihre Meinung zur Kenntnis genommen hat.