Heiligenhaus. . Wer dennoch dabei erwischt wird, muss über eine Verwarnung hinaus noch mit einer Geldstrafe von mindestens 15 Euro rechnen.

Sobald auch nur das leise Knistern einer Tüte am Stauteichufer zu hören ist, setzt sich eine ganze Entenschar in Richtung Geräuschquelle in Bewegung. Schnatternd strömen immer mehr Wasservögel heran, in der Hoffnung, das Brotstücke ins Wasser platschen. Doch die Enten zu füttern ist am Abtskücher Stauteich streng verboten. Wer dennoch dabei erwischt wird, muss über eine Verwarnung hinaus noch mit einer Geldstrafe von mindestens 15 Euro rechnen.

Man stelle sich vor, jeden Tag fünf mal bei bekannten Fast-Food-Ketten zu speisen. So ungefähr ist es für die Enten, wenn Brot ins Wasser geworfen wird. Das weiche Backwerk ist nämlich eine richtige Kalorienbombe und nicht gut für die Gesundheit der Wasservögel. Doch gerade jetzt, wo der flauschige Nachwuchs am Stauteich schlüpft, treffen sich immer mehr Fütter-Freunde, um die Tiere mit Brot locken zu können. „Die Fütterung ist saisonal. Im Frühjahr kommen die ersten an den See. Außerdem meinen die Menschen immer, sie müssten die Tiere unterstützen“, wagt Ordnungsamtsleiterin Kerstin Plambeck einen Erklärungsversuch. Allerdings finden Enten, Blässhühner und Co genügend Futter in den Wiesen und Wäldchen rund um den Stauteich.

Durch Brot entstehen Algen

Neben den Vögeln gibt es auch noch andere Wasserbewohner in der Abtsküche. Dunkle oder auch leuchtend rote Schatten huschen immer mal wieder an der Oberfläche entlang. Die Fische sorgen unter Wasser für Ordnung, aber auch sie werden mit großen Brotmassen nicht fertig. Überbleibsel sinken auf den Grund und reichern dort das Gewässer mit Nährstoffen an. Dieser sorgen dafür, dass mehr und mehr Algen entstehen, die schließlich vom BRW weggefischt werden müssen.

„Außerdem lockt das Brot natürlich auch die Tiere an, die nicht gern gesehen werden“, so Plambeck, „Ratten gibt es hier zwar, aber in geringer Zahl.“ Damit das auch so bleibt, kontrolliert die Stadtwacht in unregelmäßigen Abständen. „Es reicht meist schon, wenn die Kollegen Präsenz zeigen“, erklärkt sie. Wird trotzdem ein Fütterer ertappt, kommt es oft erstmal nur zu einer Verwarnung. In Härtfällen gibt es Geldstrafen. Damit der Sonntagsausflug nicht ins Wasser fällt, einfach die Tüte zu Hause lassen.